Das "Trio Zedda" mit Luca (von links), Valentina und Chiara Kaufman begeisterte das Publikum. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Rossini: "Trio Zedda" begeistert mit seinen Darbietungen die Zuhörer im Königlichen Kurtheater

Großvater Alberto Zedda wäre stolz gewesen, wenn er am Samstagnachmittag dem Konzert seiner drei Enkel Valentina, Chiara und Luca Kaufman im Königlichen Kurtheater hätte lauschen können. Alberto Zedda starb vor zwei Jahren, aber den Namen des Stardirigenten tragen seine Nachfahren im "Trio Zedda" überaus erfolgreich weiter.

Bad Wildbad. Höchste Begabung, jugendliche Frische und Freude am Spiel waren durch die drei Jungmusiker für die Zuschauer absolut zu spüren, sodass der Auftritt des "Trio Zedda", das bereits im Vorjahr bei "Rossini in Wildbad" konzertierte, mit Werken von Rossini, arrangiert für ihre Instrumente, wiederum zu einem großen Erfolg wurde.

Valentina Kaufman (geboren 2001, Klavier), trat bereits in New York, wo sie wie ihre Geschwister geboren wurde, bei verschiedenen Konzerten auf. Nach einigen ersten Preisen und einer Vielzahl von Wettbewerben war sie 2015 eine der zehn ersten Gewinner, die aus mehr als 350 talentierten Teilnehmern für das Allianz Junior Music Camp mit dem weltberühmten Pianisten Lang Lang in Wien ausgewählt wurde. Ihr Solo-Auftritt mit dem auswendig gespielten "Prélude inoffensive Nr. 5" bewies ihre technische Brillanz sowie ihre bemerkenswerte und formvollendete Spielweise.

Zwillinge sind Chiara und Luca Kaufman (geboren 2004), spielen jedoch nicht die gleichen Instrumente. Luca studiert seit seinem siebten Lebensjahr Violine, seit 2014 am Konservatorium G. Verdi in Mailand. Auch er hat schon zahlreiche erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen, unter anderem den Spezialpreis beim Josef-Micka-Violinwettbewerb in Prag für die beste Interpretation eines tschechischen Stückes. Sein Solostück – ebenfalls ohne Noten – war die "Aria variata per violino" aus "Le streghe" von Paganini nach dem Ballett "Il noce di Benevento" mit sieben Variationen von Rossini, eine wunderbare Komposition, die Luca brillant interpretierte und dabei eindrucksvoll sein instrumentales Können auf der Violine bewies. Das tolle "Vogelgezwitscher" zum Abschluss auf der Violine erinnerte dabei klar an Paganini.

Seine Schwester Chiara lernt und spielt seit ihrem achten Lebensjahr Violoncello. Auch sie hat bereits Preise und Erste Preise bei verschiedenen bedeutenden Musikwettbewerben eingespielt. Ihr Soloauftritt im Kurtheater mit "Une larme, thème et variations", sie wurde von ihrer Schwester Valentina am Flügel begleitet, zeigte deutlich ihre totale Hingabe und Leidenschaft zur Musik, was nicht nur bei ihrem Solopart, sondern auch in ihrem Gesicht deutlich wurde.

Waren bereits die Solodarbietungen der Zedda-Enkel ein musikalisches Hörvergnügen eigener Art, so wurden die gemeinsam gespielten Kompositionen, überwiegend Rossini-Bearbeitungen, ein echter musikalischer Genuss.

Esprit und Temperament

Mit der Ballettmusik "Pas de six" und dem Divertissement "Pas de soldats" aus der Rossini-Oper "Guillaume Tell", einmal beschwingt tänzerisch, das andere Mal fast im tempogeladenen Marschrhythmus bewies das "Trio Zedda", wie auch bei den anderen Interpretationen, hervorragendes Zusammenspiel voller Esprit und Temperament. Mit "Un rien" (ein Nichts!) und "Danse sibérienne" für Klavier mit Violin- und Violoncellopartien, zeigten die drei Kaufman-Kinder, dass sie nicht nur würdige Nachkommen von Alberto Zedda sind, bereits jetzt im jugendlichen Alter hervorragende Musiker, sondern dass sie auch zukünftig große Erfolge haben werden.

In der Ankündigung heißt es: "Hier bietet sich die Möglichkeit, potenzielle Weltberühmtheiten von morgen zu hören." Die begeisterten Zuhörer stimmten dieser Aussage mit anhaltendem, herzlichen Applaus zu, der umgekehrt mit drei wundervollen Zugaben belohnt wurde. Fazit: Künstlerisches Megapotenzial, dadurch eine außergewöhnliche Bereicherung von "Rossini in Wildbad."