Der Bau der Mensa an der Fünf-Täler-Schule in Calmbach wird immer teurer. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bau der Mensa wird immer teurer / Kosten liegen nun bei 3,5 Millionen Euro und damit 25 Prozent höher als geplant

Bauleistungen im Gesamtwert von rund 150 000 Euro für den Bau der Mensa an der Fünf-Täler-Schule in Calmbach vergab der Bad Wildbader Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Kritik gab es dabei an den gestiegenen Kosten: Mittlerweile geht die Verwaltung von Mehrkosten von rund 25 Prozent für das Gesamtprojekt aus.

Bad Wildbad. Die aktuelle Kostenprognose für den Bau der Mensa an der Fünf-Täler-Schule in Calmbach liegt derzeit bei rund 3,5 Millionen Euro im Vergleich zur ursprünglichen Kostenberechnung von 2,8 Millionen, teilt die Bad Wildbader Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage zur jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Dies entspreche einer Kostensteigerung von etwa 25,3 Prozent oder rund 700 000 Euro.

Diese Kostensteigerung bezeichnete Rita Locher, Vorsitzende der FWV/FDP-Fraktion, als "sehr dramatisch", und sie wurde noch deutlicher: "Da läuft was mächtig aus dem Ruder." Deshalb sei sie jetzt sehr froh, dass die Verwaltung den Architekten einlade. Vor allem die um 76 000 Euro höheren Planungskosten seien für sie "nicht nachvollziehbar", zumal beim Mobiliar mehr als 30 000 Euro hätten eingespart werden müssen. Auch die Kostenfortschreibung bezeichnete sie als "nicht transparent".

700 000 Euro Mehrkosten

Auch Jürgen Schrumpf (SPD) sagte, er tue sich "verdammt schwer", der weiteren Vergabe der Bauleistungen zuzustimmen. Deshalb kündigte er an, sich bei der Abstimmung zu enthalten. Er frage sich, was man mit den 700 000 Euro Mehrkosten, die bis jetzt angefallen seien, für die Stadt Gutes tun könne. Deshalb wiederholte er noch einmal: "Ich kann nicht zustimmen."

Als sogar das gesamte Projekt infrage gestellt wurde, erklärte Bürgermeister Klaus Mack, dass die bislang praktizierte Essensausgabe so nicht mehr zulässig gewesen sei. Zwar sei es richtig, dass das Geld derzeit günstig sei, "aber dafür steigen die Preise", so Mack weiter.

Bei der von Schrumpf angekündigten Enthaltung stimmte der Gemeinderat einstimmig für die Vergabe der Bauleistungen des "letzen großen Vergabepakets aus der Kostengruppe 300". Vergeben wurden Fliesenarbeiten für rund 21 500 Euro, Schreiner/Innentüren (42 000 Euro), Malerarbeiten (35 650 Euro), Bodenbelagsarbeiten (28 750 Euro), Trockenbauarbeiten (39 850 Euro), Metallbau/Stahlblechtüren (5250 Euro). Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag der Verwaltung, die Ausschreibung zur Bodenbeschichtung aufzuheben. Da das günstigste Angebot deutlich über dem Kostenansatz gelegen habe und die Kosten in der ursprünglichen Kostenberechnung nicht enthalten gewesen seien und außerdem kein ausreichender Wettbewerb zustande gekommen sei, werde empfohlen, die Ausschreibung aus "wichtigem Grund" aufzuheben.

Die Baumaßnahme ist in den Haushaltsjahren 2018 bis 2020 veranschlagt, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Im Zuge der Haushaltsplanaufstellung sei der Mittelansatz für 2020 entsprechend zu erhöhen. Zur jetzigen Auftragsvergabe erfolge eine Zwischenfinanzierung über den Punkt Breitbandversorgung, da hier laut Verwaltung 2019 keine Ausgaben in Höhe der bereitgestellten Mittel getätigt würden.

Bei den Ausschreibungen zum Bau der Mensa gab es bereits früher Probleme. Teilweise waren zu teure Angebote eingegangen, andere Ausschreibungen mussten ebenfalls aufgehoben werden.