Die alte Sana-Klinik in Bad Wildbad würde sich, so Bürgermeister Klaus Mack, als Interimslösung für eine Landkreisnutzung bestens eignen. Foto: Stadt

Kommt Verwaltungs-Außenstelle vorübergehend nach Bad Wildbad? Landkreis steht vor Problem.

Bad Wildbad/Calw - Nach der Ablehnung der Landratsamt-Erweiterung durch die Stadt Calw steht der Landkreis vor einem Problem. Vermutlich muss das gesamte Projekt nochmals neu geplant werden.

Der Ausgang dieses Verfahrens ist ungewiss. Ein projektbegleitender Ausschuss des Kreistages hatte die Erweiterung seit Jahren begleitet und die Planung optimiert. Alle Entscheidungen im Kreistag waren bereits getroffen. Landrat Helmut Riegger hält nun nach Interimslösungen in anderen Kreiskommunen Ausschau. Büroflächen für bis zu 100 Mitarbeiter werden gesucht.

Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack hat kurzerhand Kontakt mit dem Eigentümer der alten Sana-Klinik aufgenommen. Bis vor Kurzem wurde diese noch als Pflegeheim genutzt und diente als Interimslösung für die Bewohner des Ludwig-Uhland-Stifts. Dieses Pflegeheim wurde abgebrochen und als Ludwig-Uhland-Resisenz im vergangenen Herbst neu eröffnet. Seither steht das Gebäude leer. Derzeit sind mehrere Folgenutzungen im Gespräch.

Vielfältige Möglichkeiten

"Die bestehende Struktur des Gebäudes wäre für eine Büronutzung bestens geeignet", so Stadtoberhaupt Mack. Die vom Eigentümer zur Verfügung gestellten Lagepläne und Flächenberechnungen wurden umgehend an den Landkreis weitergeleitet. Die Stadt ist von den vielfältigen Möglichkeiten überzeugt: "Mit Küchentrakt, einem Speisesaal und einer herrlichen Dachterrasse könnte auch eine Mensa für die Mitarbeiter vorgesehen werden", stellt Mack fest.

Das nebenliegende Parkhaus Kurzentrum befinde sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg und sei so gebaut worden, dass eine Erhöhung um ein weiteres Stockwerk schon statisch vorgesehen wurde. Nach der Übergangsnutzung durch das Landratsamt können die Parkplätze für das Projekt "Staatsbad 4.0" – Einbau der Vitaltherme in das Neue Eberhardsbad – verwendet werden.

Die Stadt weist zudem darauf hin, dass nach der Diskussion um den Landkreiswechsel der Stadt Bad Herrenalb eine Stärkung der Landkreispräsenz im westlichen Teil des Landkreises ein gutes Zeichen wäre. Mit der Außenstelle in Calmbach könnten zudem Synergien geschöpft werden. Auch befinde sich der Hauptstützpunkt des Forstes in Calmbach.

Bad Wildbad verfüge über eine Stadtbahnhaltestelle und sei Drehkreuz im ÖPNV. Zudem bestehe bereits eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Für größere Veranstaltungen könnte die nebenan gelegene Trinkhalle genutzt werden.

In einem Schreiben an Landrat Helmut Riegger weist der Bürgermeister darauf hin, dass sich ein altes Krankenhaus bestens als Landratsamt eigne. Dies zeige der Nachbarkreis Freudenstadt. Dort ist das Landratsamt seit 1977 in einem alten Krankenhausgebäude untergebracht.

Für die Stadt hätte diese Lösung natürlich den Vorteil, dass der Einzelhandel und die Gastronomie von der zusätzlichen Kaufkraft der Mitarbeiter profitieren würden.