Seit 16 Jahren betreibt die Radsportakademie den Bikepark in Bad Wildbad. 2020 will die Stadt den Pachtvertrag auslaufen lassen. Foto: Radsportakademie

Stadt will Vertrag mit Radsportakademie nach Rechtsstreit nicht verlängern. Geschäftsführer gibt nicht auf.

Bad Wildbad - 16 Jahre lang war die Radsportakademie Bad Wildbad Betreiber des Bikeparks auf dem Sommerberg. Diese Ära findet jetzt ein jähes Ende.

2020 lässt die Stadt den Pachtvertrag der Radsportakademie auslaufen. Angesichts des kürzlich ausgefochtenen Rechtsstreits sei eine neue Vergabe geplant. "Wir wollen den Bikepark als Teil des Masterplans Sommerberg weiterentwickeln", sagte Bürgermeister Klaus Mack. Da wolle die Stadt ein neues Konzept mit eventuell neuer Strecke am Skihang und familiengerechten Angeboten aufbauen.

"Wir haben schon vergangenes Jahr die Nachricht bekommen, dass wir aufgrund eines Rechtsstreits in den zukünftigen Plänen den Bikepark betreffend nicht mehr vorgesehen sind", formuliert Heinz Betz, Geschäftsführer der Radsportakademie, vorsichtig. "Daher war die Überraschung nicht so groß." In dem Rechtsstreit ging es um die Beförderung der Radsportler. Mit der Eröffnung des Baumwipfelpfads kamen immer mehr Besucher, sodass die Stadt den Mountainbikern die Nutzung der Bergbahn an den Wochenenden und Feiertagen untersagte. Seither bietet die Radsportakademie einen Shuttlebus für seine Nutzer an. Sie war jedoch der Meinung, dass die Stadt dazu verpflichtet sei, die Radler auf den Sommerberg zu transportieren. Der Prozess ging für die Radsportakademie negativ aus.

Aus gutem Grund geklagt

"Ich finde es schade, dass keine Gespräche mehr mit uns geführt werden, weil wir geklagt haben", meint Betz mit Bedauern. "Und wir haben aus gutem Grund geklagt. Wir haben uns von der Stadt allein gelassen gefühlt." Einen anderen Grund als den vorhergehenden Gerichtsprozess kann sich Betz für die Kündigung des Pachtvertrags nicht vorstellen. "Wir haben uns nie etwas zu schulden kommen lassen." Er erinnert an Meisterschaften und internationale Events, die er mit seinem Team im Park ausgerichtet hatte, an gut angenommene Kurse und die Präsenz auch in den Ferien am Kidstrail. Das Image der Radsportakademie sei gut. Besonders für seine Mitarbeiter tue ihm die Entscheidung der Stadt leid. "Die Fahrtechniktrainer und auch die anderen Mitarbeiter, die auch am Wochenende vollen Einsatz zeigen, machen einen sehr guten Job." Angewiesen sei die Radsportakademie nicht auf den Bikepark, schade sei der Verlust dennoch.

Nachlassen, so betont Betz, werde man zukünftig trotzdem nicht. So richtet die Radsportakademie in diesem Jahr sogar die Deutsche Meisterschaft für E-Bikes im Bikepark aus. "Wir werden den Betrieb auch in unseren letzten zwei Jahren, wie in den vergangenen 16, weiterhin mehr als nur ordnungsgemäß führen. Das sind wir den Bikern und auch unserem Vertragspartner schuldig."

Dem wolle man auch beweisen, dass die Radsportakademie auch für die Zukunft der richtige Partner gewesen wäre.