Bernhard Mosbacher, Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad GmbH, weiß: Wenn auch die meisten Besucher aus Baden-Württemberg kommen, sollte man weltweit versuchen, die Menschen in die Kurstadt zu locken. Foto: Kugel

Geschäftsführer der Touristik stellt Markt- und Betriebsanalyse 2013 vor. "Wir haben uns behauptet."

Bad Wildbad/Oberes Enztal - Es ist geplant, den Baumwipfelpfad auf dem Sommerberg am 18. September zu eröffnen. Das teilte Bernhard Mosbacher, Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad GmbH, gestern nebenbei in einem Pressegespräch mit. Er stellte die Markt- und Betriebsanalyse 2013 vor.

Freilich werde der Baumwipfelpfad sich positiv auf die Übernachtungen auswirken, stellte er fest. Sein Fazit für das Obere Enztal im vorigen Jahr lautet: "Wir haben uns behauptet." Bereits beim Infoabend über den Baumwipfelpfad präsentierte er ein paar Zahlen.

Jetzt konnte er mehr Details liefern. Das Auswerten der Kurtaxe-Erfassung habe aufgrund der neuen elektrischen Meldescheine etwas länger gedauert.

2013 sei ein schwieriges Jahr für den Tourismus gewesen – und zwar wegen des schlechten Wetters in der ersten Jahreshälfte. Im Vergleich mit den Zahlen für den Schwarzwald sei man allerdings mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Mosbacher.

Werden in Bad Wildbad die Übernachtungen in allen Betrieben (außer Akutkliniken) zusammengezählt, beträgt 2013 die Zahl der Gästeankünfte 51 900 (2012: 52 063) und die der Übernachtungen 250 029 (2012: 247 594).

Bei der Sparte "Privatvermieter und Ferienwohnungen" ist mit 22 948 Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 8576 zu verzeichnen. Speziell bei Ferienwohnungen mache es sich bemerkbar, wenn online gesucht werden könne, bemerkte der Touristik-Geschäftsführer. Bei "Hotels und Gasthöfe" (80 953) sowie "Pensionen, Garnis, Fremdenheime" (15 127) und "Sonstige Herbergen" (12 398) musste man einen Rückgang verbuchen.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist 2013 im Vergleich zu 2012 minimal gestiegen: von 4,76 auf 4,82 Tage.

Über das Jahr verteilt war der Juli mit 5693 Ankünften der stärkste Monat. Mit Blick auf die Übernachtungszahlen sind die Monate Juli (27 491) und August (21 770) Spitzenreiter.

Bad Wildbad konnte im vorigen Jahr 28 439 Ankünfte, nach Herkunft registriert, verzeichnen. Somit kommen 85,1 Prozent aus Deutschland – und hiervon die meisten aus Baden-Württemberg (55,7 Prozent).

Die größte Gruppe der ausländischen Besucher bildet die Schweiz (4,7 Prozent), gefolgt von den Niederlanden (2,3 Prozent) und Frankreich (zwei Prozent). Ohne internationale Besucher stagnierten die Zahlen oder gingen zurück, so Mosbacher.

Die meisten Gäste der Kurstadt (ohne Lehrerakademie) sind im Alter von 44 bis 53 Jahren – das bedeutet 21,1 Prozent der Ankünfte. Es folgt die Altersklasse von 34 bis 43 Jahren mit 20,4 Prozent der registrierten Besucher. Daher hat die Generation der 34- bis 53-Jährigen die höchste Bedeutung für Bad Wildbad. Im Jahr 2012 war der Altersdurchschnitt insgesamt höher. "Die Gäste werden jünger", konstatierte Mosbacher. Es gelte, mit den Angeboten auf diese Leute einzugehen. Der Baumwipfelpfad ziehe künftig zudem verstärkt Familien an.

Höfen und Enzklösterle sind besonders interessante Vergleichspartner, da sie mit Bad Wildbad eine Marketing-Kooperation eingehen. Gegenübergestellt werden gewerbliche Betriebe ab zehn Betten.

Die Anzahl der geöffneten Betriebe in Bad Wildbad (47) und in Enzklösterle (18) hat sich um einen verringert. In Höfen (fünf) änderte sich 2013 nichts.

Schlafgelegenheiten im Oberen Enztal gab es in Bad Wildbad 2013 (2012: 2081), in Enzklösterle 745 (784) und in Höfen 358 (355).

Anhand der Ankunftszahlen zeigt sich, dass die Gemeinden Höfen (von 8939 auf 10 205) und Enzklösterle (von 15 163 auf 18 355) einen positiven Anstieg verzeichnen konnten. In Bad Wildbad gab es einen geringen Rückgang – von 49 773 auf 49 550.

Die Übernachtungen sind im Oberen Enztal von 255 267 auf 252 394 im Jahr 2013 gesunken. Genauer: Bad Wildbad: von 167 644 auf 166 496; Höfen von 18 875 auf 19 283; Enzklösterle: von 68 748 auf 66 615.

Internationale Gäste wurden 7934 registriert. Bad Wildbad hatte die meisten Ankünfte mit 5483 (2012: 4771). In Enzklösterle waren es 2302 (2487) und in Höfen 149 (841). Die Anzahl der Übernachtungen von Besuchern aus dem Ausland betrug insgesamt 27 515 (2012: 27 816).

Die Auslastung der angebotenen Schlafangelegenheiten sieht so aus: Bad Wildbad 26,8 Prozent (2012: 25,7 Prozent), Enzklösterle 30,2 Prozent (27,1 Prozent), Höfen 15,5 Prozent (13,9 Prozent). Ein Hotel muss laut Mosbacher mindestens 50 Prozent Auslastung vorweisen, um rentabel zu sein.

Und hier noch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer: Bad Wildbad 3,4 Tage (2012: 3,4), Enzklösterle 3,6 Tage (3,7), Höfen 1,9 (1,8).