Samuel Mostroph, der Leiter des städtischen Baubetriebshofs, ist froh, dass genügend Streusalz gebunkert ist, wie hier im Abfüllsilo beim Bauhof. Foto: Bechtle

Mehr als 300 Tonnen Streusalz warten auf Verwendung in kalter Jahreszeit. Neuer Unimog im Einsatz.

Bad Wildbad - Wie viel Winter gibt es in Bad Wildbad? Ja, wenn man das im Voraus wüsste, dann wären die Wintervorbereitungen für den städtischen Bauhof viel einfacher. Die geografische Lage der Stadt Bad Wildbad reicht von 380 bis 776 Höhenmetern.

So liegt Calmbach bei 380 Höhenmetern, der Kernort Wildbad bei 426, Sprollenhaus kann 605 Höhenmeter vermelden, der Sommerberg 734 und die Höhenorte Aichelberg, Hünerberg und Meistern schaffen es auf 776.

Vielzahl von Fahrzeugen

Samuel Mostroph ist seit August des vergangenen Jahres im Baubetriebshof der Stadt Bad Wildbad tätig hat und im März die Leitung übernommen. 22 Mitarbeiter verzeichnet er. Also eine Aufgabe, die recht vielseitig ist.

Dazu gibt es eine Vielzahl von Fahrzeugen, darunter ein neuer Unimog Typ U 218, der immerhin 193 500 Euro gekostet hat. Dazu kommt der zehn Jahre alte U 20 sowie ein Mercedes-Lastwagen – alle drei mit Schneepflug und Salzstreuer ausgestattet und mit Schleuderketten versehen, damit die Räumfahrzeuge im Ernstfall nicht ebenfalls hängen bleiben. Zwei weitere kleinere Traktoren, auch mit Schneepflug und Salzstreuer ausgestattet, werden vor allem für die Räumung der Gehwege eingesetzt.

Erfreulicherweise müssen die Mitarbeiter des Baubetriebshofs, die auf die Standorte Wildbad (Bismarckstraße) und Calmbach (bei der Enztalhalle) verteilt sind, nicht alle Straßen und Wege der Stadt schneefrei halten. Die Kurgärtnerei räumt bei Bedarf die wichtigsten Wege im Kurpark, und die Höhenorte sowie Sprollenhaus und Nonnenmiss werden von der Firma Volz aus Hünerberg geräumt.

Voller Einsatz erfordert

Jedoch sind nicht alle Wege maschinell schneefrei zu machen, denn die Stadt verfügt über zahlreiche Treppen, die nur händisch geräumt werden können: die sogenannte Schultreppe zwischen der Wilhelmstraße und der Wilhelmschule, die Himmelsleiter am Eiberg, die von der Hohenlohestraße bis zur Alten Dobler Straße führt, die Außentreppen der Kindergärten und des Gymnasiums, die Panoramastaffel zwischen Bätzner- und Panoramastraße und schließlich weitere Staffeln in der Reichertsklinge, vom Bahnhof zur Paulinenstraße. Auch wenn es nur wenige Stufen sind, sie müssen geräumt werden – und zwar von Hand. Und das erfordert den vollen Einsatz der Männer, die beim ersten Schneefall sehr früh raus müssen, schließlich erwarten die Bürger, dass sie gefahrlos die Gehwege und Staffeln begehen können.

Als Sondermüll entsorgen

Um zu streuen, braucht man Streusalz, das weiß jeder, der diese Tätigkeit selbst durchführen muss. Und oft reicht bei der eigenen häuslichen Zufahrt nicht nur ein Eimer voll.

Bei der Stadt sind die Dimensionen freilich erheblich größer: Rund 310 Tonnen Streusalz warten sowohl im Bauhof an der Bismarckstraße als auch in einem Lager beim Bahnhof in der Ladestraße auf Verwendung.

Rund 50 Tonnen sind noch vom Vorjahr übrig. Dieser Restbestand wird zuerst verbraucht. Geladen wird im Silo, das von der Kochstraße her mit den Räumfahrzeugen unterfahren wird, um dann von oben her gefüllt zu werden.

Auch wenn im Streusalz der Stadt dunkle Flecken zu sehen sind, Split oder Sand sind nicht darin enthalten. Das, so Mostroph, müsste dann, wenn der Schnee geschmolzen ist, von den Straßenrändern abgefegt und als Sondermüll entsorgt werden. Was nicht nur sehr arbeitsaufwendig ist, sondern auch noch ordentliche Kosten verursacht.

Zudem wurden bereits jetzt rund 80 Streukisten an "kritischen Stellen" im gesamten Stadtgebiet verteilt, damit auch im Notfall die Autofahrer oder die Fußgänger eisglatte Flächen befahr- oder begehbar machen können.

Außer dem Schneeräumen gibt es im Winter noch genügend andere Aufgaben. So müssen Bäume gefällt oder Äste abgesägt werden, die im Baumkataster, das das Stadtbauamt führt, als auffällig bezeichnet werden.

Auch in den städtischen Gebäuden und Einrichtungen gibt es genügend zu tun. Im Bauhof selbst werden Wartungsarbeiten und Reparaturen an den weiteren Fahrzeugen vorgenommen. Zwei Kleinbusse, ein Pritschenwagen und drei Autos sind außerdem noch vorhanden, ein Lindner-Unitrak sowie ein Holder-Traktor. Weitere Räumschilder und Streuanbauten für die Unimogs müssen bei Bedarf einsatzfähig sein und funktionieren.