Barbara Hammann-Reister, Marina Lahmann und Wolfgang Plappert in der neuen Souvenir-Ausstellung im Calmbacher Heimat- und Flößermuseum.Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Flößermuseum: Andenken in Schaukästen zu sehen / Vier Vitrinen / Fundstücke, die man bisweilen kaufen und mitbringen kann

"Souvenirs, Souvenirs, kauft ihr Leute, kauft sie ein, denn sie sollen wie das Salz in der Lebenssuppe sein." So sang im Jahre 1954 der deutsch-amerikanische Jazz- und Schlagersänger Bill Ramsey (89) den Foxtrott "Souvenirs", der sicher noch heute den Älteren in Erinnerung ist. Und Souvenirs findet man zum ersten Mal auch in der neuen Ausstellung in einem Raum des Heimat- und Flößermuseums in Calmbach.

Bad Wildbad. Allerdings sind es nicht die Souvenirs, die Bill Ramsey aufzählt, unter anderem Charlie Chaplins Schuh, Picassos Kamm oder gar den Verschluss der Bluse, den die Lollo trug, sondern es sind die Souvenirs von heute, die man bisweilen kaufen und mitbringen kann.

In vier Ausstellungsvitrinen und Schaukästen haben Wolfgang Plappert und Barbara Hammann-Reister, beide im Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Oberes Enztal, Souvenirs gesammelt, die zum Teil auch heute noch erhältlich sind. In zwei Schaukästen findet man Souvenirs aus Bad Wildbad und Calmbach: ein Briefumschlag mit dem Sonderstempel zur Eröffnung des Neuen Eberhardsbades 1977, Leporellos von Wildbad um 1900 und von der Flucht des Grafen, Stocknägel, Postkarten, Anhänger für ein sogenanntes Bettelarmband, Wildbader Luft in Flaschen oder Sommerbergschokolade und Schoko-Eberhardstaler aus dem Café Bechtle (heute noch zu erhalten), Fotos und Zeichnungen von Wildbad und Calmbach um nur einige zu nennen. Ein besonders wertvolles Stück ist die Wildbad-Rose. Plappert betonte bei der Ausstellungseröffnung in Anwesenheit von Marina Lahmann von der Stadtverwaltung (zuständig für Marketing und Archiv), dass die aufliegende Wildbad-Rose eine Kopie ist. Leider seien die 28 Ansichten der um 1860 gedruckten und gestanzten Wildbad-Rose mit drei bis vier Zentimetern so klein, dass man sie eigentlich nur mit der Lupe betrachten kann.

Foto zeigt Wismutkästchen

Eine weitere Souvenirvitrine ist dem Schwarzwald gewidmet und natürlich dem Bollenhut, der seinen Ursprung in den Gutacher Ortsteilen Kirnbach und Reichenbach hat und inzwischen zum weltweiten Schwarzwaldsymbol geworden ist. Leider war kein original Wildbader Wismutkästchen aus den Museen in Stuttgart und Karlsruhe für diese Ausstellung zu bekommen, deshalb zeigt ein prächtiges Foto dieses Souvenir. Schwarzwaldpüppchen und -schnaps, Aufkleber und Wanderstöcke sowie weitere Ausstellungsstücke gehören ebenso zu den Souvenirs aus der Schwarzwaldregion.

International sind die Souvenirs im vierten Schaukasten, ob das nun der Eiffelturm in klein ist, oder das winzige indische Taj Mahal, eine kleine Schildkröte von den Galapagos-Inseln oder die Postkartensammlung von Plapperts Großeltern, die Auswahl ist riesig.

Sicherlich haben die meisten Menschen irgendwelche Souvenirs zuhause, so Plappert, denn die "Mitbringsel" – von der Ansichtskarte bis zum mitgebrachten schottischen Whisky – seien nach wie vor noch beliebt, auch wenn heute in der Ära des Smartphones nicht mehr so viel gesammelt werde. Um zu Bill Ramsey zurückzukommen, sein Souvenirs-Song endet tröstlich: "Souvenirs einer großen Zeit, sind die bunten Träume unserer Einsamkeit."

Die Souvenir-Sonderausstellung im Calmbacher Heimat- und Flößermuseum, Bergstraße 1, ist ebenso wie die umfangreiche Sammlung zur Holz- und Flößergeschichte im Nordschwarzwald jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderführungen für kleinere Besuchergruppen sind nach Absprache mit Lahmann, Telefon 07081/93 01 12, möglich.