Ganz schön dunkel war es am Montagabend in Bad Wildbad, als unter anderem in der Olgastraße der Strom ausfiel. Foto: Mutschler

Störung umfasst Gebiet um Olgastraße. Hotels und Kliniken ebenfalls betroffen. Mit Glosse

Bad Wildbad - Licht aus in Bad Wildbad: Am Montagabend wurde es dunkel in der Olgastraße sowie den angrenzenden Gebieten. Vom Stromausfall betroffen waren neben vielen Privatwohnungen auch Hotels und Kliniken.

Es war um genau 18.06 Uhr am Montagabend, als in der Olgastraße in Wildbad der Strom ausfiel. Andere Gebiete waren nach Auskunft der Stadtwerke Bad Wildbad (SBW) bereits früher betroffen und der Ausfall dauerte von "circa 17.35 Uhr bis 19.17 Uhr", teilte SBW-Geschäftsführer Peter Buhl mit. Betroffen waren nach Auskunft der SBW neben der Olgastraße auch die Hohenackerstraße, die Mittlere Steige sowie die Silcherstraße. Auch das Parkhaus Kurzentrum lag – mit Ausnahme der grün-weißen Notausgangschilder – im Dunkeln. Wer im Dunkeln aber sein Auto gefunden hatte, konnte wenigstens das Parkhaus verlassen, denn die Schranken hatten sich bei dem Stromausfall geöffnet.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bei den Stadtwerken erklärte Buhl den Grund des Stromausfalls: "Bei der Durchführung einer Fehlersuche im Rahmen von Wartungsarbeiten im Tunnel durch eine Fremdfirma im Auftrag der Straßenbauverwaltung gab es Rückwirkungen auf das Versorgungsnetz der SBW." Aufgrund der unklaren Abschaltursache sei die Fehlersuche aufwendig gewesen und es hätten mehrere Umspannstationen angefahren werden müssen. Oberste Priorität habe die Vermeidung von Personen- und Sachschäden, so der SBW-Geschäftsführer weiter. Deshalb erfolge eine Zuschaltung immer erst dann, wenn diese ausgeschlossen werden könnten.

Straßenbeleuchtung manuell eingeschaltet

Nachdem der Strom wieder da war, blieb die Straßenbeleuchtung zunächst weiter dunkel. "Im Zuge des Stromausfalles war eine zentrale Einschaltung der Straßenbeleuchtung nicht möglich und musste nach der Störungsbeseitigung manuell erfolgen", sagte Buhl und erklärte den Ablauf, nachdem eine Störung erkannt oder gemeldet wird: "Der Bereitschaftsdienst der SBW ist über eine Meldestelle jederzeit sofort für die Störungsbehebung im Versorgungsnetz einsatzbereit. Nur so können solch komplexe Störungen so schnell abgearbeitet und behoben werden."

In den Notfallmodus umschalten mussten indes auch noch andere. Wolfgang Richter vom Hotel Rothfuß zum Beispiel machte sich auf den Weg zum Supermarkt, um Kerzen zu kaufen. Man habe man zwar immer welche vorrätig, aber man müsse Vorsorge treffen, falls der Stromausfall mal länger als ein oder zwei Stunden dauern sollte, sagte er am Montagabend. Zum Glück sei der Strom erst ausgefallen, als das Abendessen bereits fertig gekocht war. Dennoch: "Das Verständnis der hält sich in Grenzen", einige seien gerade in der Sauna gesessen, so Richter weiter, der froh war, dass sich "Gott sei Dank niemand im Aufzug" befunden habe.

Kaum Probleme in der Olgabad Rehaklinik

Ein größeres Problem sei aber die tiefgekühlte Ware, die im Kühlhaus gelagert werde. Darauf, dass die Ware bis zu den zugesicherten 24 Stunden tiefgekühlt bleibe, will er sich im Ernstfall nicht verlassen. Deshalb sei die Notstromversorgung "ein Thema, das mich bewegt", überlegt er schon länger, ein Notstromaggregat anzuschaffen, damit wenigstens das Tiefkühlhaus und die Notbeleuchtung funktioniere. Wenigstens habe mittlerweile fast jeder Gast ein Handy und damit auch eine Taschenlampe, sodass niemand völlig im Dunkeln durch die Gänge laufen müsse. Aber, so stellt er fest: "Da merkt man, wie abhängig man ist."

Kaum Probleme gab es in der Olgabad Rehaklinik, erklärte die Verwaltungsleiterin Hermine Uebelhör. Über eine Telefonkette seien Mitarbeiter informiert worden und die Notbeleuchtung sowie die Brandmeldeanlage habe funktioniert. "Wir haben eine sehr flexible Mannschaft, die im Team sehr gut zusammenarbeitet", so Uebelhör weiter.

Allzu lange mussten die Bewohner des betroffenen Gebietes nicht im Dunkeln sitzen. Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden gingen die Lichter wieder an.

Glosse: Der Geist leuchtet

Plötzlich ging nichts mehr. In einem großen Teil Wildbads hieß es am Montagabend kurz nach 18 Uhr: "Stromausfall". Und weil man ja zuerst denkt, eine Sicherung sei rausgeflogen, sucht man zunächst im ohne funktionierende Beleuchtung düsteren Treppenhaus den Sicherungskasten. Aber Fehlanzeige, alles drin. Danach führt der Weg nach draußen und es stellt sich schnell heraus, dass die ganze Olgastraße im Dunkeln liegt, während auf der anderen Enzseite gegenüber alle Lampen fröhlich vor sich hin leuchten. Zum Glück brannten die nicht. Aber das wäre dann ein Thema für die Feuerwehr gewesen und nicht für die Stadtwerke.

Auffallend war nur, dass im direkt angrenzenden Rathaus, zumindest im Zimmer des Bürgermeisters, das Licht brannte.

Hat der Bürgermeister etwa eine eigene Standleitung zu den Stadtwerken, die ihn immer mit der nötigen Energie versorgen? Oder liegt es daran, dass er immer so "unter Strom steht"? Vielleicht war es aber auch einfach der umgangssprachlich oft beschworene "Geist" des findigen Stadtoberhauptes, der vor lauter neuen Ideen so hell leuchtete, dass es in dem Arbeitszimmer einfach nicht dunkel werden konnte?