Ein Schild am Zugang zum Sommerberg weist auf das Erholungsgebiet hin. Dies wird nach Ansicht der Anwohner-Interessengemeinschaft schon jetzt oftmals ignoriert. Foto: Stocker

Interessengemeinschaft fordert einige Planänderungen für Baumwipfelpfad. Konkrete Zusagen vermisst.

Bad Wildbad - Aufgrund erster Planungen für einen Baumwipfelpfad, hat sich auf dem Sommerberg eine Interessengemeinschaft (IG) gebildet. Sie fordert, die Planungen für ein verträgliches Miteinander anzupassen.

 

"Beim jetzt vorgesehenen Einstieg auf dem Emmaweg würde auf die Belange der Anwohner nur knapp 50 Meter entfernt keine Rücksicht genommen", befürchtet die IG eine störende Geräuschkulisse. Die Sprecher der IG erläuterten dies mit einer beispielhaften Situation, bei der 70 Personen, die mit der Bergbahn auf den Sommerberg kommen und sich dann an Kassenhäuschen einreihen. "Deshalb schlagen wir vor, den Einstieg unterhalb des Weges in Höhe der Biker-Station oder an die Ski-Wiese zu verlegen", sagte Oliver Stern. Man wolle eine Partymeile entlang des Wohngebiets vermeiden.

Zudem würden für den Einbau der Betonfundamente schweres und großes Gerät erwartet. "Unter Umständen müssen dafür Bäume weichen", erklärte Thomas Hartmann eine Auflichtung zur Bebauung. Ein weiteres Argument: Geplante Hundeboxen im Einzugsbereich des Einstiegs könnten den Geräuschpegel zusätzlich erhöhen. Erst vor vier Wochen seien die Anwohner während eines Biker-Events, bei dem wild gezeltet wurde, dauerbeschallt worden. Dabei weist ein Schild am Zugang zum Sommerberg auf das Erholungsgebiet hin. und Besucher werden um Ruhe gebeten.

"Insgesamt wird uns wachsweich, ohne konkrete Zusagen begegnet", begründet Hans-Peter Hargutt den Schritt an die Öffentlichkeit. Im Vorfeld sei man mit einem 18-Punkte-Plan zu Änderungen im Zuge der Planungen an Stadtverwaltung und Investor herangetreten. Die IG-Sprecher räumen ein, dass einige Punkte auch aufgenommen worden seien, beispielsweise die Verlegung des Aussichtsturms. "Die Idee eines Baumwipfelpfades ist gut und wir wollen ihn nicht verhindern, aber eben auch dafür sorgen, dass sich das Projekt mit den Interessen der Bewohner verträgt", unterstrich Holger Höll.

Deshalb sei man enttäuscht, dass keine Notwendigkeit für ein Lärmgutachten gesehen werde, und man hege Zweifel zum Ergebnis des Verkehrsgutachtens. "In diesem wurden nur Autos berücksichtigt, aber die zahlreichen Biker und Wanderer außen vor gelassen", sagte Hartmann. Schon jetzt herrsche ein Individualverkehr vor allem bei Veranstaltungen.

Darüber hinaus hegt die Interessengemeinschaft den Verdacht, dass Äußerungen eines Gaststättenbetreibers, er höre auf, wenn der BWP nicht eingerichtet werde, einen gewissen Druck aufbauen. "Auch wir haben investiert und wollen einen Bestandsschutz und Privatsphäre gewahrt sehen", stellt Hartmann fest. Die Interessengemeinschaft bedauert deshalb auch, dass trotz mehrfacher Aufforderung an den Gemeinderat, eine Ortsbegehung zu organisieren, bisher nur eine Stadträtin sich alles angesehen habe. "Wir werden auf das Anhörungsverfahren vertröstet", so das Resümee der IG Sommerberg, die berichtet, etwa 80 Bewohner zu vertreten.