Beim Minikreisel an der Ankerkreuzung ging die Zahl der Unfälle in die Höhe. Foto: Krokauer

Leiter des Polizeipostens Bad Wildbad legt Gemeinderat Kriminalitätsstatistik sowie Unfallzahlen vor.

Bad Wildbad - Das Wichtigste vorneweg. Die Kriminalität ist in Bad Wildbad im vergangenen Jahr von 408 auf 522 Straftaten gestiegen. Das teilte der Leiter des Polizeipostens Bad Wildbad, Martin Schaible, in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend mit. Von diesen 522 Straftaten wurden 280 aufgeklärt. Diese Zahlen liegen jedoch im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, wie Schaible anhand einer Grafik verdeutlichte. Die Aufklärungsquote beträgt 53,6 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie bei 196 aufgeklärten Straftaten bei 48 Prozent.

Auf 1000 Einwohner kommen 51,3 Straftaten, was leicht über dem Durchschnitt des Landkreises Calw liegt, der eine Quote von 50,3 Straftaten pro 1000 Einwohner hat.

Eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung konnte die Polizei nicht aufklären. In Fällen von Rohheit und Freiheitsberaubung war die Quote hoch. Von 60 Fällen wurden 57 aufgeklärt. Sie stiegen aber gegenüber 2012 stark an, als es lediglich 41 Fälle gab.

Auch bei Betrügereien und Vermögensdelikten konnten von den 103 Vorkommnissen noch 80 aufgeklärt werden. Ihre Zahl stieg ebenfalls stark an, weil es 2012 nur 81 Fälle gab. Schlecht ist die Aufklärungsquote bei schweren Diebstählen. Von 77 wurden gerade einmal 17 aufgeklärt. Zudem gab es 2012 nur 39 Fälle. Bei einfachen Diebstählen konnte die Polizei nur 60 von 136 Vorkommnissen klären. Zudem gab es ein Jahr zuvor lediglich 80 Vorkommnisse dieser Art.

Ähnlich schlecht sieht es bei Sachbeschädigungen aus. 63 Fälle wurden bei der Polizei aktenkundig, elf klärten die Ordnungshüter auf. Immerhin sank ihre Zahl, denn 2012 registrierte die Polizei noch 88 Fälle. Von den 224 Tatverdächtigen waren 172 Männer, 174 waren erwachsen.

Darüber hinaus registrierte die Polizei 107 Unfälle. Dabei wurden zwei Personen getötet, neun wurden schwer sowie 25 leicht verletzt.

Bei den Unfällen mit Alkoholeinfluss hatten fünf Fahrer mehr als 1,6 Promille Alkohol im Blut. Der höchste gemessene Wert lag bei 2,68 Promille. Des Weiteren registrierte die Polizei 48 Unfallfluchten, davon drei mit Personenschäden. Die Ordnungshüter konnten 17 klären. In 76 Fällen gab es Sachschaden, die sich auf 380 000 Euro belaufen. Als neuralgischen Punkt haben die Ordnungshüter die Ankerkreuzung ausgemacht. "Dieser Minikreisel ist von den Unfallzahlen her nicht ohne", so Schaible. Bürgermeister Klaus Mack relativierte jedoch diese Zahlen, da es sich ohnehin um ein Provisorium handele und das Verkehrsaufkommen an dieser Stelle gestiegen sei.

Die Buchenkurve bewertete Schaible nicht als Unfallschwerpunkt, auch wenn in jüngster Zeit die Zahl der Zusammenstöße wieder in die Höhe gegangen sei.

Schaible ging auch auf die Polizeireform ein und befürchtet, dass langfristig Bad Herrenalb von Bad Wildbad abgetrennt werde und die Kurstadt im Enztal damit seinen Nachtdienst verliere. Das bedeute auch weniger Stellen. Derzeit sehe es aber noch anders aus. So freute sich Schaible über die zusätzliche Schreibkraft (25-Prozent-Stelle). Außerdem solle der Posten eine weitere Beamtin für den Wochenenddienst (50-Prozent-Stelle) bekommen. Hier habe sich die Reform positiv ausgewirkt.