Geschäftsführerin Margarete Janson (links) überreicht Regina Ascheron einen Blumenstrauß zum Ruhestand. Rechts sitzt Ascherons Nachfolger Klaus Kahle. Foto: Quellenhof Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Nach mehr als 22 Jahren im Rehabilitationszentrum Quellenhof geht Regina Ascheron in Ruhestand

Nach mehr als 22-jähriger Tätigkeit im Quellenhof wurde Regina Ascheron in den Ruhestand verabschiedet. Knapp 50 Mitarbeiter und Weggefährten waren zur Verabschiedung gekommen und machten der Ärztin der ersten Stunde den Abschied nicht leicht.

Bad Wildbad. Chefarzt Peter Flachenecker konnte es "kaum glauben", dass Ascheron bereits das Ruhestandalter erreicht hat: "Wie eine Ruheständlerin wirken Sie nicht", so Flachenecker. In seiner Dankesrede würdigte er den unermüdlichen Einsatz der "Aktivistin der ersten Stunde". Ascheron begann 1996 im noch zu eröffnenden Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof als Assistenzärztin und baute den Quellenhof mit auf.

Die engagierte Ärztin schrieb Konzepte, nicht nur für MS, bereits damals dem Schwerpunkt der Klinik, sondern auch für Patienten mit Schlaganfall oder dem Post-Polio-Syndrom. Seit 2000 widmete sich Ascheron Patienten oder Projektgruppen zum Post-Polio-Syndrom. Ascheron führte knapp zwei Jahre die Klinik als kommissarische Chefärztin. Für den neuen Lebensabschnitt wünschte Flachenecker der scheidenden Ärztin nur das Beste und überreichte ihr ein Golfbuch und einen Hotelgutschein für ihr neues Hobby.

Geschäftsführerin Margarete Janson konnte es wie die anwesenden Mitarbeiter nur schwer begreifen, dass "der Jungbrunnen ab sofort nicht mehr im Quellenhof fließt". Janson beschrieb die scheidende Ärztin als "zuverlässige Oberärztin voller Tatenkraft und Entschlossenheit". Es sei etwas Besonderes, eine Klinik mit aufgebaut und am Laufen gebracht zu haben, so Janson weiter. Dem Nachfolger, Klaus Kahle aus Calw, der bereits seit 1. August im Einsatz ist, wünschte sie alles Gute.

Dank an Wegbegleiter

Ascheron bedankte sich bei den anwesenden Wegbegleitern und Kollegen. In einer kleinen Rede skizzierte sie ihren Werdegang und die Widrigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatte. Ascheron berichtete, dass sie trotz eines Abiturs mit der Traumnote 1,0 keinen Studienplatz in der ehemaligen DDR bekommen hatte.

Da sie aus einer Akademiker-Familie kam, wurde ihr ein Studienplatz verwehrt. Erst nach intensivsten Bemühungen und unter Mithilfe ihres Vaters, der Lateinlehrer war, erhielt sie doch noch einen Studienplatz. Über den Umweg des Sportmedizinstudiums an der Universität Leipzig, das sie 1982 erfolgreich abschloss, konnte sie sich danach endlich ihrer Passion – der Neurologie – widmen. In ihren Ausführungen erklärte sie, dass der Quellenhof für sie ein Glücksfall war: "Jeder kennt die besondere Atmosphäre und Seele des Quellenhofs, diese möchte ich gerne auch meinen Nachfolger Klaus Kahle weitergeben".