Der Wasserlieferungsvertrag zwischen Birkenfeld und Höfen wurde im Wasserwerk Höfen unterzeichnet. Mit dabei: Markus Kühne von der Wasserversorgung Birkenfeld (von links), Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner, der Höfener Bürgermeister Heiko Stieriger und der stellvertretende Höfener Wassermeister, Marko Hübner. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Vertrag über die Lieferung zwischen Höfen und Birkenfeld unter Dach und Fach / Neue Leitung wird gebaut

Im Höfener Wasserwerk haben die Bürgermeister von Birkenfeld und Höfen, Marin Steiner und Heiko Stieringer, am Freitagmorgen eine neue Vereinbarung über Lieferung und Aufbereitung des Trinkwassers aus der Birkenfelder Quelle im Förtelbachtal besiegelt.

Höfen. Die Vereinbarung zwischen Birkenfeld und Höfen bestand schon seit den 1970er-Jahren und ist vergangenes Jahr gekündigt worden mit dem Ziel, eine neue Vereinbarung abzuschließen. Birkenfeld bezieht Trinkwasser aus einer eigenen Quelle im Förtelbachtal. Dieses wird im Höfener Wasserwerk aufbereitet. Zuletzt waren dies rund 250 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Weil die Wasserleitung bei der Sanierung der B 294 so beschädigt wurde, dass sie nicht mehr repariert werden konnte, war die Leitung seit Frühjahr 2017 stillgelegt.

Da Birkenfeld jedoch auch künftig Wasser aus Höfen beziehen will, plant das Ingenieurbüro Wald&Corbe derzeit eine neue Wasserleitung auf einer neuen Trasse, denn die alte Leitung verläuft streckenweise unter der Bundesstraße. Die Baukosten schätzt das Ingenieurbüro auf rund 2,5 Millionen Euro. Je nachdem, wie schnell die Genehmigungsverfahren fertig und Baufirmen verfügbar sind, könnte ab 2021 wieder Wasser nach Birkenfeld fließen.

Dies sei aber eine optimistische Annahme, sagte Steiner. Eckpunkte des neuen Vertrags sind zum einen, die Verpflichtung Höfens, aus den eigenen Quellfassungen und Brunnen im Förteltal, an die Gemeinde Birkenfeld Trinkwasser zu liefern. Die Lieferverpflichtung ist begrenzt auf den Anteil der Schüttung, der den für die Versorgung der Gemeinde Höfen erforderlichen Wasserbedarf übersteigt.

Trasse verläuft jetzt abseits der Bundesstraße

Zum anderen verpflichtet sich die Gemeinde Höfen, das aus der Birkenfelder Quelle im Förteltal gewonnene Quellwasser in ihrem Wasserwerk bis zu einer Menge von 4,5 Litern pro Sekunde aufzubereiten.

Der Vertrag soll im Januar 2023 in Kraft treten. Bis dahin muss Birkenfeld die neue Wasserleitung fertig haben. Gebaut werden 4,3 Kilometer neue Leitung mit 150 Millimeter Durchmesser als Ersatz für den Teil, der bislang unter der B 294 verlief.

Die neue Trasse wird abseits der Bundesstraße verlegt. Auf der restlichen Strecke wird die vorhandene Leitung genutzt.

Bevor die Wasserleitung kaputt gegangen sei, habe Höfen für die Wasserlieferung rund 120 000 Euro im Jahr eingenommen. Der Ausfall dieser Summe habe zu einem Anstieg des Kubikmeterpreises um rund einen Euro geführt, was einen Aufschrei in der Bevölkerung Höfens ausgelöst habe, berichtete Bürgermeister Stieringer.