In den Anwesen an der Calwer Straße sind etliche Kinder zu Hause. Zu deren Sicherheit fordern die Anwohner deshalb, die Calwer Straße als verkehrsberuhigte Zone zu erhalten. Für dieses Ziel wurden jetzt 100 Unterschriften gesammelt. Foto: Anwohner

Calwer Straße: Unterschriften für verkehrsberuhigten Bereich gesammelt. Angst vor Rasern.

Bad Wildbad-Calmbach. -Die Anwohner der Calwer Straße in Calmbach machen weiter Druck, dass in ihrem Wohngebiet der verkehrsberuhigte Bereich bestehen bleibt.

Inzwischen hat sich dort so etwas wie eine Bürgerinitiative gebildet, wie Bernhard Hildebrandt in einem Schreiben, das dem Schwarzwälder Boten vorliegt, deutlich machte. Dem Brief sind Fotokopien von 100 Unterschriften von Anwohnern einschließlich Bürger, die am Friedhofsweg wohnen, beigefügt. Sie machen sich darin für einen verkehrsberuhigten Bereich in der Calwer Straße stark. Hildebrandt sandte Fotokopien des Briefes mit den Unterschriften an Bürgermeister Klaus Mack, die Stadträte, Mitarbeiter des Bauamtes sowie die Verwaltung.

Wie schon in der Ratssitzung am 13. November bringt Hildebrandt in dem Brief seine Anliegen vor. Demnach sei die Neugestaltung der Calwer Straße ohnehin nur als verkehrsberuhigter Bereich möglich gewesen. In einer solchen Straße sei keine Trennung zwischen Fahrbahn und Fußgängerbereich erforderlich.

Wie berichtet beschloss der Bad Wildbader Gemeinderat, bei den zuständigen Behörden nachzufragen, ob es möglich ist, eine verkehrsberuhigte Zone rund um den Brunnenplatz einzurichten.

Furcht vor rasenden Autofahrern

Wie Hildebrandt weiter ausführt, hätten Gespräche unter den Anwohnern ergeben, sich damit nicht zufriedenzugeben und weiter darauf zu dringen, die gesamte Straße als Spielstraße zu erhalten. 91,7 Prozent der Betroffenen hätten die ausgelegten Listen mit dieser Forderung unterschrieben, so Hildebrandt. "Keiner der Anwohner fordert, dass die Kraftfahrzeuge mit sieben Kilometern pro Stunde fahren sollen, eine tatsächlich eingehaltene Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde verbunden mit der Rücksichtnahme auf Kinder würde jeder akzeptieren", machte Hildebrandt in dem Brief deutlich. "In einer nicht verkehrsberuhigten 20er-Zone würden aber noch viel mehr Kraftfahrzeuge als bisher mit 50 bis 60 Stundenkilometern oder noch schneller und noch rücksichtsloser durch die Calwer Straße fahren. Selbst vorgenommene Geschwindigkeitskontrollen hätten nur einen zeitlich befristeten Effekt", argumentiert er.

Hildebrandt fordert in seinem Schreiben zudem die Auswahl größerer Schilder, die auf den verkehrsberuhigten Bereich hinweisen. Sie sollten rechts und links an engen Fahrbahnabschnitten angebracht werden. Nur wenn das Einschränken der verkehrsberuhigten Zone eine schwerwiegende und nicht zu beseitigende Notwendigkeit sei, wollen sich die Anwohner mit einem Minimalbereich als Spielstraße abfinden. Sie müsse dann zumindest kurz nach dem Abzweig des Friedhofsweges, beziehungsweise vom Grundstück Hausnummer 38 ortsauswärts bis nach dem Ende der Pflasterstrecke an der Garageneinfahrt des Grundstücks Hausnummer 81 reichen (Ende des Häuserbereichs). Die Zone hätte dann eine Länge von 292 bis 308 Metern. Die Grundlage dieser Notwendigkeit sollte den Anwohnern jedoch mitgeteilt werden, fordert Hildebrandt.

Auf die Initiative der Anwohner angesprochen wiederholte Bürgermeister Klaus Mack die Argumente, die er bereits in der Sitzung am 13. November vorgebracht hatte. Demnach sei die Straße von ihrer Eigenart her keine verkehrsberuhigte Zone. Grundlage für das Einrichten eines solchen Bereichs sei ursprünglich eine Pflasterung der gesamten Straße gewesen. Davon sei die Stadt später abgerückt. Die Kommune müsse sich nach bestimmten Vorgaben richten. Keinesfalls sei eine Trennung von Fahrbahn und Gehweg in einer Tempo-20-Zone notwendig. Es gelte der Ratsbeschluss vom 13. November, wonach bei Gesprächen mit den betreffenden Behörden erreicht werden soll, dass der verkehrsberuhigte Bereich möglichst groß ausfällt. Es gehe darum, bei Geschwindigkeitsmessungen Rechtssicherheit zu haben.