Zwei Wochen Straßensperrung. Erntearbeiten unter extremen Bedingungen.
Bad Teinach-Zavelstein/Calw - Dringende Holzerntearbeiten zur Verkehrssicherung der B 463 erfordern eine Vollsperrung der Straße zwischen Station Teinach und Kentheim", erklärt Oberforstrat Christof Grüntjens.
In der Zeit zwischen dem kommenden Montag, 7., und Samstag, 19. November, wird deswegen der Verkehr von Montag bis Samstag, jeweils von 8 bis 16 Uhr, über Holzbronn und Stammheim umgeleitet.
Das Landratsamt stehe für Rückfragen unter der Telefonnummer 07051/16 01 35 gerne zur Verfügung, fügte der Leiter des Forstbezirks Calw hinzu. Die Holzerntearbeiten werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Angriff genommen, da der betroffene Streckenabschnitt bereits jetzt schon wegen Straßenarbeiten zeitweise gesperrt ist.
Seit mehr als 25 Jahren wurde auf der darüberliegenden Waldfläche kein Holz mehr entnommen oder eine Pflegemaßnahme durchgeführt. Ein Großteil der älteren Fichten ist von Rotfäule befallen, die eine unberechenbare Gefahr für die darunterliegende, vielbefahrene Straße darstellen. Außerdem müssen Dürrständer und Hänger entfernt werden, um größtmögliche Sicherheit für Autofahrer und Waldbesucher zu gewährleisten.
"An den verantwortlichen Förster sowie die Forstwirte und Unternehmer stellen diese Arbeiten höchste Ansprüche an Ausführung und Konzentration", stellte Grüntjens fest.
Extrem steiles Gelände
Wo Sportkletterer ihre physischen und psychischen Grenzen beim Bouldern austesten, arbeitet Robert Roller in seinem Berufsalltag als Förster im Revier Bad Teinach-Zavelstein. Das extrem steile Gelände erstreckt sich über 300 Meter bis hinauf nach Sommenhardt.
In dem 80- bis 150-jährigen Bestand stehen zumeist Fichten, einige Tannen und noch kaum Verjüngung. Imposante Felsmassive wechseln sich ab mit zahlreichen Blocküberlagerungen, die Fläche ist an manchen Stellen "nur auf allen Vieren" zu begehen.
"Die größte Gefahr geht nicht von den gefällten Bäumen aus, denn die werden einzeln mit Seil und Rückeschlepper gesichert", erklärte Roller, "sondern von abgehenden Steinen, brechenden Ästen oder faulem Holz." Einerseits stellt dieser gefährliche und schwierige Hieb für den erfahrenen Forstamtmann keine Ausnahmesituation dar, auf der anderen Seite gesteht er ehrlich: "Ich bin bei solchen Einsätzen immer wieder erleichtert, wenn am Ende alles ohne Unfälle und Störungen verlaufen ist."