Kultur: Selbsternannter Esoteriker schreibt Buch über Schicksal / Als 18-Jähriger "Dämmerzustand" erlebt
Er glaubt nicht an Zufälle, er berichtet von einer "Geisterwelt", die sein gesamtes Leben geprägt habe und bezeichnet sich unter Berufung auf seinen Vater als "verarmten Adel" – jetzt veröffentlicht Erwin Reuland aus Kentheim ein Buch.
Bad Teinach-Zavelstein-Kentheim. Es trägt den Titel "Die Macht des Schicksals" und beschreibt laut Reuland Gesetzmäßigkeiten, "an die man nicht glauben braucht". Es gebe im Universum "Tausende" davon, wobei er erklärt: "Die Gesetze stammen nicht von mir, ich interpretiere diese zum besseren Verständnis nur neu." Urheber sei die Götter-Gestalt Hermes Trismegtos.
Das bekannteste dieser Gesetze sei die Gravitation: "Alles fällt nach unten", erklärt Reuland. Das "Gesetz des Karmas" sei all dem übergeordnet: "Der Mensch meint ja, er kann tun und lassen, was er will", so der 64-Jährige, "aber weit gefehlt: Wir unterliegen dem Gesetz von Ursache und Wirkung". So ist Reuland der Meinung, dass es keine Zufälle im Universum gibt – das wisse er "aus meditativer Selbstbeobachtung", berichtet er.
Vielseitige Erfahrungen nach schwerer Krankheit
Der gelernte Fotograf war 18 Jahre alt, als er schwer erkrankte, was ihn nach eigenen Angaben für sechs Wochen in "eine Art Dämmerzustand" versetzte. Er sagt, dass er sich in dieser Zeit in einer "Geisterwelt" befunden habe, in der er zwei Informationen bekam: Erstens habe er alle verordneten Medikamente entsorgen und zweitens einen Dreiviertel Teelöffel Weihrauchpulver einnehmen sollen. "Die alten Ägypter haben sehr viele Medikamente aus Weihrauch hergestellt", erklärt Reuland. Noch heute gebe es in den Apotheken "Hunderte" ägyptische Heilmittel zu kaufen. Dank der Behandlung sei er nach einem Dreiviertel Jahr gesund gewesen. In dieser Zeit habe sich "irgendwas in mir verändert", erzählt er. Sein Hang zur Meditation habe sich verstärkt. "Daraus hat sich mein ganzes späteres Leben ergeben", sagt er heute über die mystische Erfahrung.
Mit 23 Jahren arbeitete er als selbstständiger Fotograf in Essen, Ende der 1980er-Jahre ging er nach Stuttgart. Dort war er als sogenannter Propagandist für Werbung zuständig, moderierte Modenschauen auf Messen und in Fußgängerzonen. Dabei habe er "beste Kritiken" bekommen, erzählt er und betont: "Meine innere Einstellung war schon immer, meine Arbeit gründlich zu machen." Er knüpfte neue Kontakte und wurde Anfang der 1990er-Jahre zum Produzenten von Motivations-CDs und -Kassetten. "Ich habe vorher schon immer Motivations-CDs gehört", sagt er. Schon früh hat er verstanden, dass vor allem Disziplin und Pünktlichkeit wichtige Werte im Leben seien. So hielt er später auch Vorträge zum Thema Motivation, als Freiberufler hat er nach eigenen Angaben für mehr als 60 Firmen moderiert.
Ist er Nachfahre eines Adelsgeschlechts?
Auch berichtet Reuland, Mitte der 1990er-Jahre drei Jahre lang als Aktienverkäufer unter anderem für die amerikanischen Börsen "Nasdaq" und "Nyse" gearbeitet zu haben. Außerdem habe sein Vater davon erzählt, dass er ein Nachfahre des Adelsgeschlechts Reuland sei. Seine "größte Krise" habe er 2005 mit seiner Scheidung erlebt, sagt er. Dann kam Reuland nach Bad Teinach: "Ich wollte raus aus der Stadt und aufs Land", erinnert er sich. Damals habe er in Calw in einem Call-Center gearbeitet.
Nun also beschäftigt sich Reuland wieder verstärkt mit Themen der Meditation und des Schicksals. Er selbst – das ist ihm wichtig – sieht sich als "exquisiter Lebenslehrer und Liebender der Gesamtheit ihres Seins". Ob er gläubig ist? "Sehr, aber ich glaube an keine der bestehenden Religionen", sagt er. Stattdessen sieht er sich als "Esoteriker". Kostenlose Seminare zur "Macht des Schicksals" bietet Reuland bald alle zwei Wochen an. Interessierte können sich unter erwin.reuland@gmail.com an ihn wenden, wo auch sein Buch bestellt werden kann.
das buch: "Die Macht des Schicksals" von Erwin Reuland erscheint am 21. Februar als Spiralbindung und kostet 14,95 Euro. Die Hardcover-Version ist im März bei Amazon, Thalia und Weltbild erhältlich.