Thomas Hingsberg (links) und Robert Roller freuen sich als Vertreter der Forstbehörde mit Waldbesitzerin Corinna Peters über den Gewinn aus dem gemeinsamen Holzverkauf. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gelungene Kooperation von Forstverwaltung und Waldbesitzern / Holzpreise bewegen sich auf hohem Niveau

Von Andrea Fisel

Bad Teinach-Zavelstein. "Für mich war die Forstwirtschaft bis vor Kurzem ein Brief mit sieben Siegeln", erinnert sich Corinna Peters. Nach eingehender Beratung von Förster Robert Roller hat sie sich an einer gemeinsamen Holzerntemaßnahme beteiligt.

Als Mitglied einer Erbengemeinschaft habe sie lediglich die Grenzen ihres Waldbesitzes gekannt, so Peters. Verkehrssicherungspflicht, Bestandspflege, Verjüngungsmaßnahmen oder Holzmarkt waren für die in Altburg wohnende Waldbesitzerin Fremdworte. Dennoch fühlte sie sich für ihren Wald verantwortlich und ist auf den Leiter des Forstreviers Bad Teinach-Zavelstein zugegangen. Dessen Aussage damals: "Da muss die Axt rein." Was dies zu bedeuten hat, erfuhren die Mitglieder der Erbengemeinschaft in den vergangenen Wochen.

Bei einer kollektiven Maßnahme mit sieben Privatwaldbesitzern wurden etwa 500 Festmeter Holz geschlagen. Planung, Organisation und Kontrolle von Straßensperrung, Unternehmereinsatz, Holzeinschlag, Verkaufsbedingungen sowie Aufräumarbeiten lag in den Händen des Forstmannes. "Ich war beeindruckt. Es ist hell geworden im Wald, aber nicht kahl", freute sich Peters. Da die jungen Bäume jetzt Licht und Platz hätten, könnten sie gut nachwachsen, hatte ihr Förster Roller erklärt. Sie habe bei der Aktion nur Positiverfahrungen gemacht, so die Waldeigentümerin: "Ich hatte nur die Unterschriften der Miteigentümer einzuholen und die anteiligen Aufarbeitungskosten zu übernehmen. Im Gegenzug wurden detaillierte Beratung, reibungslose Zusammenarbeit sowie ein lukrativer Erlös geboten."

Förster Roller hat bei dieser Aktion wieder einmal festgestellt, dass sich viele Privatwaldbesitzer ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht bewusst sind: "In diesen Waldparzellen wurde seit Jahrzehnten nichts gemacht. Für Schäden, die durch kranke oder beschädigte Bäume entlang der Straße entstehen, haftet der Waldbesitzer." Thomas Hingsberg, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung Forst und Jagd im Landratsamt Calw, rät Privatwaldbesitzern bei einer gemeinsamen Holzvermarktung: "Eine Absprache mit dem zuständigen Forstrevierleiter ist unabdingbar."