Freude allerseits bei der Übergabe des Naturparkschul-Zertifikats an die Krokusschule im Rahmen des Naturparkmarkts. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Verleihung: Bildungsstätte in Bad Teinach-Zavelstein wird zur Naturparkschule / Festakt mit Wasserkönigin

Der Naturparkmarkt in Zavelstein war für die Grundschüler der Krokusschule ein großer Tag. Im Rahmen der regionalen Erzeuger- und Produkteschau wurde ihre Schule als zweite im Landkreis Calw als Naturpark-Schule ausgezeichnet.

Bad Teinach-Zavelstein. Bei einer Kooperation zwischen Naturpark und Schule sollen regionale Themen, Natur und Kultur im Lehrplan verankert und mithilfe örtlicher Experten in bis zu acht Unterrichtsmodulen für die Kinder veranschaulicht werden, so der Grundgedanke der aus Österreich importierten Idee.

Manuela Riedling, Natur- und Umweltpädagogin beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und damit die Spezialistin für die Naturparkschulen, überreichte die offizielle Urkunde an Schulleiterin Renate Urban-Traub.

Die Plakette, die am Schulgebäude künftig auf die Auszeichnung hinweist, nahm Bürgermeister Markus Wendel als Hausherr der Schule in Empfang. "Ich war der Funke an einer Lunte, die schon gelegt war", beschrieb die Umweltpädagogin ihren Eindruck beim ersten Besuch in der Schule. Will heißen: Schulleitung und Kollegium hatten sich schon viele Gedanken gemacht und Ideen gesammelt, wie und mit welchen Projekten der einjährige Prozess bis zur Zertifizierung gestaltet werden könnte.

Mit der Zertifizierung sei es jedoch nicht getan, das Projekt soll dauerhaft im Schulleben bestehen bleiben, meint Riedling. Nicht als Geschichtsunterricht, sondern als lebendige "Heimatkunde", die den Blick der Schüler auch nach vorne richtet. "Sie sollen Ideen entwickeln für die Gestaltung ihres Umfeldes."

"Wir waren auf der Suche nach einem Profil", erzählte Urban-Traub, "was soll unsere Schule auszeichnen"? Neben dem Kollegium waren gleich auch der Gemeinderat und die Stadtverwaltung begeistert von der Idee, sich als Naturpark-Schule zu zertifizieren, merkte sie dankend an. Allerdings sei dies auch mit viel Arbeit verbunden gewesen, die sich jedoch mehr als gelohnt habe. Lernen solle erleben sein, so das Konzept, das die Natur in die Schule geholt hat, "und die Kinder lernen dabei, wie wichtig es ist, Natur und Traditionen zu schützen."

Die Kinder stellten ihre Projekte vor, die sie zusammen mit je einem Projektpartner über das Schuljahr durchgeführt haben. Die erste Klasse war zum Kräutersammeln unterwegs mit Sternekoch Franz Berlin und stellte dann Kräuterbutter, Kräutersalz und Kräuterteemischungen her.

Kinder dürfen junge Kälbchen streicheln

Die Arbeit des Milchbauern erlebten die Zweitklässler hautnah auf dem Hof der Familie Mast. "Wir durften dort die Kälbchen streicheln", freute sich ein Schüler.

Im Wald unterwegs war die dritte Klasse mit Robert Roller und lernte so die Arbeit des Försters, die verschiedenen Nadelbäume und welchen Schaden Borkenkäfer anrichten, kennen. Die Viertklässler haben bei der Mineralbrunnen AG herausgefunden, wie Wasser in Flaschen kommt. "Wir haben die Quellen besucht und die Wasserkönigin gelöchert", erzählten die Kinder. Am Marktstand der Schule waren diese Projekte auf großen Schautafeln mit vielen Fotos dargestellt. Das herzliche Verhältnis zu ihren Projektpartnern unterstrichen die Schüler mit je einem persönlichen Geschenk.

Der Grundschulchor unter Leitung von Hans-Jörg Kalmbach steuerte zur Untermalung der Auszeichnungszeremonie fröhliche Lieder bei wie "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "Guten Tag zusammen".