Im Rahmen seiner Konzertreise gestaltet der Freiberger Knabenchor zusammen mit den Aurelius Sängerknaben Calw ein hervorragendes Chorkonzert in der Dreifaltigkeitskirche Bad Teinach. Foto: Fisel

Junge Sänger aus Freiberg und Calw treten gemeinsam in Bad Teinacher Dreifaltigkeitskirche auf. Breit gefächertes Repertoire.

Bad Teinach-Zavelstein/Calw - "Singet dem Herrn ein neues Lied." In unterschiedlichen Stilrichtungen und Tonsprachen erklingt dieser Aufruf im Rahmen des Chorkonzertes in der Dreifaltigkeitskirche Bad Teinach mit dem Freiberger Knabenchor mit seinem Dirigenten Andreas Reuter sowie den Aurelius Sängerknaben Calw unter der musikalischen Leitung von Bernhard Kugler.

Diese uralten Psalmworte vertonte Heinrich Schütz im Jahre 1619; nahezu 400 Jahre später verwandte der zeitgenössische Komponist Vytautas Miskinis die gleichen Worte für seine sechsstimmige Motette "Cantate Domino." Und mit dem gleichlautenden Titel überschrieben junge Chorsänger aus Mittelsachsen und aus dem Nordschwarzwald ihre gemeinsame Aufführung, in der sie auch diese beiden Kompositionen zu Gehör brachten. Vier-, sechs- oder achtstimmig, doppelchörig oder unisono, Tutti oder mit wenigen Einzelstimmen, in deutscher oder lateinischer Sprache erklangen Lobgesänge zur Ehre Gottes.

Der musikalische Bogen spannte sich über die choralähnliche, lobpreisende Psalmvertonung "Cantate Domino" (Singet dem Herrn) von Hans Leo Haßler, ein um 1600 verfasstes Werk mit kunstvoll-schlichter Aussagekraft im Stil der Spätrenaissance, bis hin zu der modernen Komposition für einen vierstimmigen Männerchor "O Fortuna" des 1963 im schweizerischen Locarno geborenen Komponisten Ivo Antognini. Mit modernen, bisweilen befremdlich anmutenden Stilmitteln wie Klatschen, Flüstern, Klopfen oder Zischen untermalte er nicht nur seine Tonschöpfung, sondern intensivierte darüber hinaus die Aussagekraft seiner Worte.

Kostproben ihres breit gefächerten Repertoires, über die geistliche hin zur weltlichen Chormusik, bekannten Volksweisen und Popsongs gaben beide Chöre: Die Überschrift "All Welt soll fröhlich singen" kündigte diesen Wechsel an. Eine kunstvolle Vertonung Kuglers von Hermann Hesses "Neujahrsblatt ins Album" brachte die hellen Knabenstimmen sowie das homogene, durchweg reine Klangbild der Aurelius Sänger wunderbar zur Geltung.

Volksweisen wie "Wer hat dich, du schöner Wald" aus der Feder Felix Mendelssohn Bartholdys oder "Am Brunnen vor dem Tore", von Friedrich Silcher arrangiert, erfüllte der Freiberger Knabenchor einmal mit feinsinniger Zartheit, ein andermal mit eindrucksvoller Dynamik.

In der vierstimmigen Motette "Groß ist der Herr" vereinigten sich die beiden Knabenchöre zum brillanten Finale und erweckten schließlich jenes jahrhundertealte Loblied von Carl Philipp Emanuel Bach mit jugendlich überschwänglicher Freudigkeit und Ausstrahlungskraft zu neuem Leben.