Beim Weihnachtskonzert der Sängerabteilung spielte das Gotteslob Halleluja eine tragende Rolle. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Männerchöre interpretieren bekannte Melodien / Texte regen zum Nachdenken an

Längst zur Tradition geworden ist das Weihnachtskonzert der Sängerabteilung des Schwarzwaldvereins unmittelbar nach den Feiertagen. Dennoch lassen sich die Organisatoren jedes Jahr wieder etwas neues einfallen.

Bad Teinach-Zavelstein. "Wir sind der Fels in der Brandung des Zeitstroms", meinte Werner Pfrommer, Vorsitzender der Sängerabteilung, mit Blick auf die Pflege dieser Tradition. Daran werde sich nichts ändern. Gleichzeitig hob er das Ziel des Chores für den Abend hervor, nämlich die Weihnachtsfeierlichkeiten mit Musik und Besinnung ausklingen zu lassen.

Gospel des Kleinen Chors beeindruckt Publikum

Am Mittwoch bildete das Gotteslob "Halleluja" in unterschiedlichen Facetten den roten Faden des Konzerts in der Dreifaltigkeitskirche von Bad Teinach. Beeindruckend war vor allem der Gospel "Sing Halleluja to the Lord", bei dem die acht Sänger des Kleinen Männerchors mit variierendem Einsatz ihrer Stimmen dem Vortrag Strahlkraft verliehen.

Zuvor schon hatte der Gesamtchor mit 20 Sängern "Singt halleluja" von Alfons Burkhardt klangvoll interpretiert. Nicht ganz so leicht ging dem Kleinen Chor indes Leonard Cohens Ballade "Halleluja" von den Lippen. Aber die Formation punktete mit einer ansprechenden Version von "I will follow him", bekannt aus dem Musikfilm Sister Act, deren Inhalt Pfrommer eingangs übersetzt hatte. Und das zur leisen Klavieruntermalung mit der zu erwartenden Melodie durch Jacek Kacprzak.

Leiter immer wieder am Klavier

Der Chorleiter griff immer wieder in die Tasten, um die Chöre zu begleiten oder bei der Weihnachtskantate "Es freue sich die ganze Welt" von Hermann Ophoven das Zwischenspiel der einzelnen Sätze zu spielen.

Darüber hinaus waren es wieder ausgewählte Texte, mit denen Jürgen Seyfried das Publikum zum Nachdenken anregte. Ob Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür" über die Erfahrungen eines 25-jährigen Soldaten bei seiner Heimkehr nach Jahren im Krieg oder die Begegnung eines Wanderers mit einem Hirten, der jeden Tag Eicheln pflanzte, aus denen ein Wald wurde. Seyfried verwies auf Gottvertrauen und Miteinander. Und das erklang dann auch bei zwei Liedern, in die das Publikum einstimmte.