Mitglieder der Fischerfreunde Teinachtal mit dem Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Ingo Kramer (vorne rechts) beim elektrischen Abfischen der Teinach.Foto: Fischerfreunde Teinachtal Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Elektrisches Abfischen mit dem Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes / Im Unterlauf tummeln sich Forellen

Die Teinach bietet nicht nur im gleichnamigen Tal einen Erholungswert, sondern ist auch für Fischer interessant. Deshalb begutachten die Fischerfreunde Teinachtal immer wieder das Gewässer. Jetzt kam bei der jüngsten Begehung heraus: Große Maßnahmen sind aktuell nicht nötig.

Bad Teinach-Zavelstein. Einen hervorragenden Fischbestand und eine sehr gute Wasserqualität mit viel Sauerstoff attestierte der Biologe und Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes, Ingo Kramer, den Fischerfreunden Teinachtal im Rahmen der im September durchgeführten Elektro-Befischung der Teinach. Hierzu wurde vorab die erforderliche Genehmigung des Regierungspräsidiums Karlsruhe eingeholt. An drei ausgesuchten Teilstrecken im Ober- und im Unterlauf des Pachtgewässers trafen die Fischerfreunde auf jede Menge Mühlkoppen und eine Vielzahl von Bachneunaugen wie sie Kramer bisher nur ein Mal erlebt hat.

Wesentlich allerdings ist die Tatsache, dass der Leitfisch der Forellenregion, die Bachforelle in großer Anzahl und in allen Größen von null bis fünf Zentimeter und von 31 bis zu 40 Zentimeter angetroffen wurde. "Größere Fische sind wesentlich empfindsamer auf elektrische Strömung und vermutlich frühzeitig stromaufwärts geflüchtet", erläutert Kramer die Tatsache, dass entgegen der Erfahrungen der Fischerfreunde keine Größen über 40 Zentimeter angetroffen wurden.

Da sich die Bachforelle augenscheinlich selbst reproduziert und ein guter Fischbesatz vorliegt, sieht Kramer aktuell keinen Bedarf dazu, Besatzmaßnahmen zu veranlassen. Einzige Maßnahmen wären Strukturverbesserungen wie zum Beispiel einzelne Flussbausteine, welche mit den Gemeinden und dem Landratsamt abzustimmen sind.

Flucht aus der örtlichen Zucht vermutet

Im Unterlauf wurden auch Regenbogenforellen angetroffen, welche vermutlich aus der örtlichen Fischzucht geflüchtet sind. Im Gegensatz dazu wurden im Oberlauf oberhalb der Mineralbrunnen AG Teinach keine Regenbogenforellen angetroffen, was dafür spricht, dass es hier zwei Systeme gibt und der Tunnel zwischen Ober- und Unterlauf eine Barriere darstellt.

Durchgängigkeit des Gewässers angestrebt

Ziel der Fischerfreunde ist es, soweit möglich, die Durchgängigkeit des Gewässers entsprechend der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie anzustreben.

Neben dem Landesfischereiverband sind die Fischerfreunde hierbei auch mit dem Landratsamt in Kontakt, um gemeinsam mit den zuständigen Kommunen Bad Teinach-Zavelstein und Neubulach dieses große Ziel zu erreichen.