Golden Retriever Henry trägt die Zeitung aus. (Symbolbild) Foto: dpa

Golden Retriever Henry hilft tatkräftig beim Austragen in Schmieh. Jeden Morgen bei Wind und Wetter vor die Tür.

Bad Teinach-Zavelstein-Schmieh - Der Golden Retriever Henry ist in Bad Teinach-Zavelstein-Schmieh jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe unterwegs. Er trägt den Schwarzwälder Boten aus – allerdings in Begleitung seiner Besitzer.

Das Haus der Familie Rentschler in Bad Teinach-Zavelstein-Schmieh gleicht einem Weihnachtsdorf. Überall glitzert und leuchtet es – und das schon im Garten. Auch im Haus selbst findet sich überall Weihnachtsdekoration. Von Lebkuchenhäusern über große Nikolausmützen bis hin zu Kerzen gibt es quasi alles, was das weihnachtlich gestimmte Herz erfreut. Doch an diesem Nachmittag steht ein anderer im Mittelpunkt: der Hund Henry. Genauer der Zeitungshund Henry. Denn der Golden Retriever trägt seit nunmehr sechs Jahren den Schwarzwälder Boten im Bad Teinach-Zavelsteiner Stadtteil Schmieh aus. Nicht in Eigenregie versteht sich – obwohl er den Weg inzwischen schon in und auswendig kennt. "Wenn mal wegen Urlaub ein Haus keine Zeitung bekommt, zieht der Hund trotzdem in diese Richtung", erklärt Sonja Rentschler, die unter der Woche jeden Morgen mit Henry unterwegs ist. Um 4.15 Uhr in der Frühe geht es los. "Da ist es stockdunkel, weil die Straßenlaternen nachts nicht durchbrennen", verdeutlicht Rentschler. Deshalb sei sie froh über die vierbeinige Begleitung.

Bei Gewitter traut sich der Hund nicht raus

Dem zehneinhalbjährigen Henry macht das frühe Aufstehen indes nichts aus – beteuern jedenfalls seine Besitzer. Lediglich bei Gewitter bekomme man den Zeitungshund partout nicht vor die Türe, da habe er Angst. "Da liegt er in seinem Körbchen und deckt sich zu", berichtet Klaus Rentschler, der lediglich am Samstag austrägt, da er mit seinen 56 Jahren noch berufstätig ist. Da geht es dann erst um 5 Uhr morgens los. "Der Hund hat nur sonntags frei", lacht Rentschler.

Dementsprechend fit ist der Hundesenior noch. Jeden Morgen legt er rund drei Kilometer zurück. "Da ist man eine gute Stunde unterwegs, das zieht sich schon, bis man hier in Schmieh durch alle Gassen durch ist", verdeutlicht Rentschler. Jetzt in der Weihnachtszeit trägt Henry aber keine Nikolausmütze bei den morgendlichen Touren.

Auch wenn es ab und an schon geschneit hat am Morgen, reicht dem Golden Retriever das Winterfell, um den frostigen Temperaturen zu trotzen. Auch sonst geht es für Henry und die Rentschlers bei jedem Wind und Wetter vor die Türe, denn schließlich muss die Zeitung pünktlich in die Briefkästen kommen.

Alle haben Spaß bei der morgendlichen Arbeit

Doch wie kam es dazu, dass jetzt seit sechs Jahren der Zeitungshund Henry mit auf Tour geht? "Die Austrägerin in Rötenbach hat aufgehört und gefragt, ob ich nicht Lust hätte", berichtet Sonja Rentschler. Und da die inzwischen 62-Jährige ohnehin morgens mit dem Hund unterwegs war, sagte sie direkt zu. Spaß macht es allen dreien nach wie vor. "Wir machen das, solange wir quaddeln können", erklären die Rentschlers unisono.

Doch während der Feiertage hat auch Zeitungshund Henry ein paar Tage Pause. Auch wenn er dann von den drei Enkeln in Beschlag genommen wird – dann wird der Golden Retriever vom Zeitungs- zum Weihnachtshund.