Staunend hörten die Kinder, wie das Wasser aus dem Schacht in den Schlauch kommt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Einsatzkräfte gestalten Unterricht an der Krokusschule / Entdeckungsreise im Feuerwehrauto

Für die Helme der aktiven Feuerwehrleute waren die Kinderköpfe deutlich zu klein. Doch stolz setzten die Mädchen und Jungen der Krokusschule den Kopfschutz trotzdem auf und gingen im Feuerwehrauto auf Entdeckungsreise.

Bad Teinach-Zavelstein. Denn auf dem Stundenplan der Grundschule stand jüngst das Thema "Helfen". Und dafür war die Feuerwehr der Stadt mit ihren Fahrzeugen bis auf den Schulhof gefahren.

Neugierig kletterten die Kinder auf die Sitze und staunten über all die Instrumente, die sich im Führerhaus befinden. Auch den Rückraum hinter dem Fahrersitz eroberten die Schüler, ehe sie sich schließlich selbst als Feuerwehrleute versuchten.

An unterschiedlichen Stationen erfuhren sie beispielsweise, wie eine Wasserleitung aus Hydranten unter der Straßenoberfläche aufgebaut wird, welche Werkzeuge und Geräte mit in den Fahrzeugen transportiert werden oder mit welchen Mitteln Feuer gelöscht werden kann.

Mit Feuereifer wurden die Mädchen und Jungen dann schließlich selbst zu Einsatzkräften. Und wie das bei den Aktiven auch Pflicht ist, legten sie dafür passende Kleidung an, setzten Helme auf und streiften Handschuhe über. Denn, so erklärten die Feuerwehrleute, helfen zu können ist zwar toll, bedarf aber auch einiger Schutzmaßnahmen für sich selbst. In Uniform rollten die Schüler dann die Schläuche aus, um eine potenzielle Wasserleitung zu errichten. "Gar nicht so leicht", sagten sie nicht nur zu dieser Aufgabe. Denn das Löschen mit einem Strahlrohr forderte von ihnen Konzentration und Kraft, damit der Wasserstrahl nicht vom Ziel abwich.

Urlaubstag geopfert

Mit Unterstützung der Feuerwehrleute, die eigens für den Helfertag Urlaub nahmen, meisterten die Jungen und Mädchen die Herausforderung an dieser Station. Mut brauchten die Schüler indes in einem "verrauchten" Raum. "Zuvor haben wir im Klassenzimmer erklärt, wie sich der Rauch verhält und dass man sich deshalb am Boden entlang fortbewegen soll", stellte der Bad Teinacher Abteilungskommandant Detlef Lutz fest. Außerdem hörten die Schüler, dass Einsatzkräfte Atemschutzgeräte tragen, um sich vor den Giften im Rauch zu schützen. Die Übung im Gerätehaus sollte ihnen zudem die Angst vor dem Geräusch des Gerätes nehmen, und sie durften in dem mit Theaternebel gefüllten Raum auf die Suche nach kleinen Belohnungen gehen.

Während die Krokusschule im Bildungsplan ohnehin das Rettungswesen und die Brandschutzerziehung behandelt, beteiligte sich die Wehr der Stadt mit dieser Aktion am landesweiten Helfertag für den Nachwuchs. "Dabei haben wir auch einen Notruf in Zusammenarbeit mit der Leitstelle abgesetzt und das Schulgebäude wie bei einem Ernstfall geräumt", berichtete Gesamtkommandant Werner Kalmbach. Es sei wichtig, dass die Schüler im Notfall die Abläufe genau kennen. Interessierte Kinder können das Helfen bei der Jugendfeuerwehr weiter verfolgen und intensivieren.