Der Technische Ausschuss stimmte mehrheitlich dem Bauantrag einer Hochsitz-Sauna an der Süd-Ost-Seite des Schwimmbeckens zu – die weitere Entscheidung liegt nun beim Landratsamt. Foto: Stocker

Bauvorhaben planungsrechtlich akzeptiert. Bedenken wegen Aussicht. Landratsamt am Zug.

Bad Teinach-Zavelstein - Der Errichtung einer Hochsitz-Sauna in Bad Teinach-Zavelstein steht aus sogenannter "bauplanungsrechtlicher" Sicht des Technischen Ausschusses nichts entgegen. Die weitere Entscheidung liegt nun beim Landratsamt.

"Seit sieben Jahren ist die Abrundungssatzung rechtskräftig, in der das Sondergebiet Hotel festgelegt wurde", erläuterte Bürgermeister Markus Wendel den Mitgliedern des Technischen Ausschusses. Und da es sich um eine Ergänzung des vorhandenen Wellnessbereiches handle, werde der Bauantrag dieser Vorgabe auch gerecht.

Das Maß der baulichen Nutzung – also die Höhe der Hochsitz-Sauna und eine Erschließung – widersprächen den Grundsätzen nicht. Wie berichtet, schließt sich der Steg an die Plattform des Schwimmbeckens an, sodass der eigentliche Saunaraum von dort noch rund vier Meter in die Höhe ragt.

Denkmalschutz beachten

"Alle bauordnungsrechtlichen Belange werden vom Landratsamt geklärt", verwies Wendel auf Bestimmungen wie Waldabstand, Brandschutz und Denkmalschutz. Letzterer ist aufgrund der Nähe des Städtles zur Burg und des "schützenswerten" Bestands zu beachten.

Darüber hinaus würde das Landratsamt auch die sogenannte "Abstandsbaulast" des Nachbarn klären, da sich der geplante Standort der Sauna auf der Grundstücksgrenze befinde. Der benachbarte Grundstückseigentümer äußert also gegenüber dem Landratsamt, ob er das duldet oder nicht.

Rat äußert Befürchtung

Genau dieser Aspekt war aber für Rat Fritz Bohnenberger strittig. "Wir können doch nicht etwas zustimmen, das nachher nicht rechtens ist", sagte er. Noch mehr trieb ihn allerdings ein möglicherweise aus Richtung Stadtmauer verbauter Ausblick ins Teinachtal um.

"An der Stelle könnten wir einen barrierefreien Aussichtspunkt einrichten", äußerte er die Befürchtung, dass die Hochsitz-Sauna genau im Blick stünde. "Was künftig sein kann, ist nicht von Belang und darf so auch nicht berücksichtigt werden", erinnerte der Bürgermeister an die Anforderungen der Beratung. Gleichwohl werde das Protokoll der Ausschusssitzung zusammen mit dem Bauantrag an das Landratsamt eingereicht, sodass die Einwände ersichtlich sind.

Während Bohnenberger gegen das Vorhaben stimmte, enthielt sich Gemeinderat Karl-Eugen Schroth bei dem Votum, das ansonsten die Zustimmung der Kommune signalisierte.