Edi Graf las aus seinem Krimi "Wolfsgebiet". Foto: Frey Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Autor Edi Graf stellt neuen Roman im Bärenpark vor

Bad Rippoldsau-Schapbach. Im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Wolftal hat der Krimiautor Edi Graf sein neues Buch "Wolfsgebiet" vorgestellt. Doch zunächst gab es eine Führung durch den Park mit vielen Erläuterungen zum Wolf.

Danach freuten sich die Teilnehmer auf das warme Blockhaus, wo Edi Graf seine Zuhörer begrüßte und sagte, dass das Thema Wolf derzeit brisant sei. Seine Haltung dazu werde bei der Lesung deutlich.

Der Roman spielt im Nordschwarzwald am Rand des Nationalparks, einer Gegend, in der schon Wölfe aufgetaucht sind. Graf hatte für seine Lesung einige Kapitel ausgesucht, die die Protagonisten der Handlung vorstellten.

Hauptdarsteller war natürlich der Wolf, in diesem Fall eine Wölfin. Die Fähe hatte fünf Welpen zu versorgen und sich bisher kaum getraut, die Kleinen allein zu lassen.

Der Vater war, kurz nachdem die beiden Wölfe ihr neues Revier gefunden hatten, von einem Auto überfahren worden. Hunger und der Geruch nach frischem Blut hatten sie veranlasst, die schützende Höhle zu verlassen. Einige Stunden zuvor hatten Katja und Roland Gassner mit der Suche nach ihrer Tochter Luisa begonnen. Luisa, 14 Jahre alt, hatte das Wochenende bei ihrem leiblichen Vater, Harald Haag, verbracht. Die beiden Dörfer lagen in Sichtweite auseinander. Katja Gassner hatte den Weg bereits abgelaufen, aber keine Spur von Luisa gefunden. Roland Gassner wurde als Mann von kräftiger Statur beschrieben, vorbestraft, ein Mann, vor dem seine Frau Katja Angst hatte. Er hasste Harald Haag, da er befürchtete, Katja könnte noch etwas für ihn empfinden.

Im nächsten Kapitel lernten die Zuhörer den Förster Heinz Werkmann kennen, der mit seiner Hündin Leila im Schnee eine Wolfsfährte findet – und eine Leiche. Dann tauchten zwei weitere neue Personen auf, der Biologe Martin Jaschke, ein gebürtiger Sachse, und die Journalistin Linda Roloff, den Lesern aus früheren Krimis von Edi Graf schon bekannt. Die Rolle des Biologen las Edi Graf in breitestem Sächsisch, was bei den Zuhörern wiederum viel Gelächter aufkommen ließ.

Die Journalistin und der Biologe besichtigten den Fundort der Leiche. In einer sehr eindrücklichen und bildhaften Sprache schilderte Edi Graf die Geschehnisse im Wald, aber auch die Ängste und Sorgen der Menschen und Tiere.

Und zum Schluss blieb die Frage: Ist der Wolf Täter oder Opfer? Die Antwort gibt das Buch beim dramatischen Finale auf der Hängebrücke in Bad Wildbad.