Von "Bayreuth bis Rammstein" hieß das Motto beim Jahreskonzert des Schapbacher Musikvereins Harmonie. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Viel Beifall für die Musiker / Märsche, Wagner sowie Lieder von Grönemeyer und Rammstein

Von Wilfried Weis

Mit einer Glanzleistung verabschiedete der Schapbacher Musikverein Harmonie seinen Dirigenten Georg Schnurr. Der hatte dafür ein neues und anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Bad Rippoldsau-Schapbach. In vielen zusätzlichen Proben hatten sich die 47 Musiker auf das letzte Konzert mit Georg Schnurr intensiv vorbereitet. Schnur wechselt zum 1. April zur Stadtkapelle Haslach. Die musikalische Reise führte durch die deutsche Musikgeschichte unter dem Motto "Von Bayreuth bis Rammstein". Frank Schmid und Philip Schnurr führten durch das Programm. Vorsitzender Patrick Roth versprach den Besuchern eine Osterfreude.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem "Reitermarsch", arrangiert von Siegfried Rundel. Dieser Kavalleriemarsch, der 1892 für Kaiser Wilhelm II entstand, wird oft beim "Großen Zapfenstreich" gespielt. Mit mächtigem Klang intonierte die Kapelle das Stück.

Einen Einblick in die musikalische Schaffenskraft Richard Wagners gab der Musikverein mit "Wagner on Stage" von James Hosay. Es wurden Auszüge aus den vier Opern "Tannhäuser", "Götterdämmerung", "Lohengrin" und "Die Meistersinger von Nürnberg" dargeboten.

Auch die "Ungarischen Tänze Nr. 5 und 6" von Johannes Brahms hatte der Schapbacher Dirigent ins Programm genommen. Diese Tänze spielte die Kapelle sehr feurig.

Für Kurt Gäbles Werk "Klang der Alpen", unterteilt in die drei Abschnitte Impressionen, Traditionen und Visionen, trug der Musikverein kraftvoll und voller Esprit vor. Dafür gab es Sonderbeifall.

Der zweite Teil des Jahreskonzerts wurde fortgesetzt mit Wolfgang Wössners deutschsprachigem Musical "Mozart", das 2001 in Hamburg seine Deutschlandpremiere hatte. Hier wechselten sich klassische Musicalsongs, Balladen und rockige Lieder ab. Das moderne Medley intonierte der Musikverein mit viel Freude und Einfühlungsvermögen. Von Wössner stammt auch das Medley mit Liedern von Herbert Grönemeyer. Unter anderem wurden "Männer", "Mensch", "Flugzeuge im Bauch" und "Mambo" gespielt.

Neu aufgelegt hatte Schnurr auch den Titel "Pop Looks Beethoven" von Richard Newman. Höhepunkt des Jahreskonzerts war das Lied "Mutter" der Band Rammstein. Schnurr hatte es selbst arrangiert. Das Werk mit kraftvollem Sound verlangte den Musikern sehr viel ab. Sie zogen alle Register ihres Könnens.

Mit Hildegard Knefs "Für mich soll’s rote Rosen regnen" und einer Gesangseinlage der Dirigenten-Tochter Luisa Schnurr, die mit ihrer kraftvollen Stimme begeisterte, endete das Jahreskonzert. Die Musik war dabei im Bigband-Stil gehalten. Das Publikum spendete lang anhaltenden Beifall für das letzte Jahreskonzert mit Dirigent Georg Schnurr. Als Zugabe spielte der Musikverein das Eröffnungsstück der Dreigroschenoper.

Manfred Schafheutle vom Blasmusikverband Kinzigtal lobte die Darbietung: "Ein Superkonzert, das heute in Schapbach geboten wurde." Vorsitzender Patrick Roth lobte alle Mitwirkenden sowie die beiden Moderatoren.