Herdenschutzhunde im Einsatz in Siebenbürgen (Rumänien). Foto: Stiftung für Bären Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Experten sammeln Erfahrungen im Umgang mit Wolf, Luchs und Bär

Das Einsatzteam der Stiftung für Bären ist nach einer elftägigen Reise wieder zurück. Das Team bereiste zwölf Länder und zahlreiche Einrichtungen zum Thema Wolf, Luchs und Bär.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Mehr als 5800 Kilometer legte das Team dabei zurück. In Ländern wie Kroatien, Montenegro, Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Ungarn besuchte das Team Einrichtungen und erfahrene Experten, die zum Umgang mit freilebenden Bären und Wölfen Auskunft geben konnten.

Im Nationalpark Skadar Lake in Montenegro soll eine Wildtierauffangstation entstehen. Die Stiftung für Bären hat viel Erfahrung beim Bau und Betrieb mit großen, bärensicheren Freianlagen. Das Einsatzteam wurde von einem Vertreter des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz in Montenegro empfangen. Auch Albanien lag auf der Route des Teams. Von dort rettete die Stiftung 2016 insgesamt drei misshandelte Bärenwelpen. Im Zuge jener Aktion wurde im Schwarzwald die erste Notstation für verwaiste Bärenwelpen in Westeuropa eingerichtet.

Man könne getrost mit dem Irrglauben aufräumen, dass in der Kulturlandschaft Deutschlands kein Platz für Wolf, Luchs und Bär sei, denn in vielen der besuchten Länder sei die Besiedlungsdichte in den Wolf- und Bärengebieten auch nicht anders als in Zentraleuropa, lässt sich Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung, in dem Bericht der Stiftung zitieren.

Einige Ergebnisse der Reise werden nach intensiver Auswertung im Oktober im Rahmen der Konferenz "Mythos Wolf, Luchs und Bär – Heimisch! Wild! Real!" der Stiftung für Bären präsentiert.

Diese findet vom 12. bis 14. Oktober in Freudenstadt statt. Wildtierexperten aus ganz Europa beschäftigen sich dort mit dem Thema Wildtiermanagement. Die Rückkehr und Etablierung von Wolf, Luchs und auch Bär wären ein Erfolg für den Artenschutz und elementar für ein gesundes Ökosystem, so die Stiftung. Doch gerade diejenigen, die mit dieser neuen Situation konfrontiert sind, würden damit alleine gelassen, von den Schäfern bis zu den Bewohnern ländlicher Gegenden.

Erwartet werden zu der Konferenz unter anderem Wildtier-Koryphäe Reno Sommerhalder, der Schweizer Wildtierfotograf Peter A. Dettling sowie viele andere Experten.