Zustand ist äußerst prekär: Kaja und Leonie werden am Samstag im Bärenpark erwartet.
Bad Rippoldsau-Schapbach - Zwei neue Bären kommen in den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau. Völlig unerwartet und überraschend muss das Team des Bärenparks auf Bitten des Veterinäramtes Wetteraukreis zwei Bären aus einem Zirkus übernehmen.
Weil die ausreichende Betreuung der Tiere nicht mehr gewährleistet ist, muss schnell gehandelt werden. Nachdem erst am Montag klar wurde, dass die Bären dringend gerettet werden müssen, überschlagen sich das Bärenpark-Team und der Förderverein nun mit den Vorbereitungen. Keine Mühen werden gescheut, den ausgedienten Tieren ein neues Zuhause in den großzügigen und naturnahen Freianlagen des Bärenparks zu schaffen.
Zustand ist äußerst prekär
Noch schmachten die zwei Bärinnen Kaja und Leoni auf wenigen Quadratmetern in einem Zirkuswagen in der Nähe von Frankfurt am Main. Ihr Zustand ist äußerst prekär: Mit ihren 27 Jahren sind sie nicht mehr die Jüngsten. Aufgrund des mangelnden Auslaufs haben die Tiere noch immer ihr dickes Winterfell, das zu unangenehmem Juckreiz und angespannter Nervosität führt. Außerdem besteht die Gefahr eines Parasitenbefalls bei dieser extremen Hitze. "Besser heute als morgen müssen die Bären dort raus", so die Mitarbeiter des Bärenparks.
Trotz Auflagen des zuständigen Veterinäramts ist eine Verbesserung der Unterbringung rein aus finanziellen Gründen für das Zirkusunternehmen kurzfristig nicht möglich. Zudem ist die sachkundige Versorgung der beiden Bären durch ein anderweitiges Arrangement im Ausland nicht mehr sichergestellt.
Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald und der Alternative Bärenpark Worbis sind Projekte der gemeinnützigen Stiftung für Bären (SfB). Die Stiftung und andere Tierschutzorganisationen haben seit langem in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Veterinärämtern die Haltung von Wildtieren im Zirkus angeprangert. Erst im November vergangenen Jahres wurden drei Zirkusbären aus ähnlichen Umständen herausgeholt und im Schwarzwald untergebracht.
Ursprünglich war eine weitere Aufnahme von Bären noch gar nicht geplant. Seit der Eröffnung im vergangenen September sind in Bad Rippoldsau vier Freianlagen eingerichtet, aber teils wegen fehlender Überwachungstechnik noch nicht in Betrieb. Zudem steht die Umfriedung der gesamten Anlage noch aus. Dank der zahlreichen Zusagen ehrenamtlicher Helfer und Mitglieder des Fördervereins sowie dank Spendengeldern sollte dies in kürzester Zeit realisiert werden können. Voller Zuversicht ist Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären: "Wir setzen auf die Unterstützung unserer bewährten Helfer aus dem Wolftal."
Schon am kommenden Samstag werden die zwei Bärinnen ihr neues Zuhause inspizieren können. Nach der Eingewöhnungszeit werden die Tiere schrittweise die Freianlagen erkunden können und an das gemeinschaftliche Leben von Wolf und Bär herangeführt.
Weitere Informationen:
unter www.baer.de