Gespräche am runden Tisch gab es im Schapbacher Rathaus mit (vorne, von links) Ordensschwester Cäcilia, Karen Krusmann sowie (hinten) Pater Heinz Becker, Bürgermeister Bernhard Waidele, Tourismuschef Josef Oehler und Anselm Bilgri. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Philosophische Runde macht sich Gedanken über die Sorgen und Nöte von Bad Rippoldsau-Schapbach

Von Wilfried Weis

Bad Rippoldsau-Schapbach. Innerhalb der fünftägigen Veranstaltung "Philosophische Runde – Gespräche am runden Tisch" im Fürstenbau in Bad Rippoldsau hatte Bürgermeister Bernhard Waidele die Hauptakteure der Veranstaltung zu einem Empfang ins Schapbacher Rathaus eingeladen.

Im Bürgersaal begrüßte Waidele den ehemaligen Prior des Klosters Andechs und heutigen Dozenten an der Münchener Hochschule, Anselm Bilgri, Karin Krusmann, zuständig für Projektentwicklungen in Politik und Wirtschaft, Ordensschwester Cäcilia der Ordensgemeinschaft "Schwestern der Liebe vom kostbaren Blut" sowie Pater Heinz Becker, der derzeit Pfarrer Frank Maier vertritt.

Bürgermeister Waidele stellte die Gemeinde vor. Der Wald habe in der Gemeinde schon immer eine große Rolle gespielt und sei die größte Einnahmequelle, betonte er. Die Gesamt-Gemarkungsfläche sei mit 94 Prozent bewaldet. Der Bürgermeister trug den Gästen aber auch die Sorgen und Nöte der klammen Wolftalgemeinde vor.

Insbesondere ging es dabei um die verwaiste Kurklinik in Bad Rippoldsau. Ein Gesprächsthema war aber auch die Zukunft des Fürstenbaus in Bad Rippoldsau. In dem geschichtsträchtigen Gebäude finden – auch aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des ehemaligen Hotels – derzeit eine ganze Reihe von Vorträgen mit Anselm Bilgri als Referent statt. In einer Bilderschau präsentierte Tourismuschef Josef Oehler die Gemeinde mit ihren Sehenswürdigkeiten. Der Buchautor und Dozent Anselm Bilgri, der 1980 von Kardinal Josef Ratzinger zum Priester geweiht wurde, sprach hohe Anerkennung für den Empfang im Schapbacher Rathaus aus, ebenso für die Ausflüge und die Mitgestaltung des Programms im Fürstenbau.

Im Sinne aller wolle man den Fürstenbau weiterführen und das Haus durch Veranstaltungen wiederbeleben, so Bilgri. Es sollen sich Denker und Streiter, Philosophen und Sinnsucher im Wolftal treffen und Gedanken austauschen. Er sprach auch die Hoffnung aus, dass die in direkter Nachbarschaft stehende Kurklinik wieder belebt werden kann.

Man brauche Mut, um etwas zu bewirken, sagte er. Ordensschwester Cäcilia, die vor 50 Jahren nach Bad Rippoldsau kam und im Bad lebt, meinte, dass in den vergangenen Jahren das Wirken in Bad Rippoldsau sehr lebendig gewesen sei. Sie wünschte, dass irgendwann das Leben wieder zurückkehrt und die stetigen Bemühungen um die Wiederbelebung des Bades auch belohnt werden.

Die für Politik und Wirtschaft zuständige Projektentwicklerin, Karen Krusmann, zeigte sich bei ihrem ersten Besuch entsetzt über die leerstehende Kurklinik und deren Zustand. Sie werde sich dafür einsetzen, einen Investor für die Klinik zu finden. Sie habe bereits einen "Keim gepflanzt", um das Haus für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, deutete sie an. Es wäre schade, die Kurklinik nicht mehr "aufleben" zu lassen, meinte sie. Bestimmte Lösungsansätze seien bereits vorhanden, betonte Karen Krusmann, was auch Bürgermeister Waidele gerne zur Kenntnis nahm. Der Fürstenbau solle ebenso wieder offen sein für Vortäge und Veranstaltungen. Auch die danebenstehende Kapelle könne wieder genutzt werden.

Vorträge und meditative Wanderungen mit Josef Oehler und Josef Schmid rundeten das Programm der "Philosophischen Runde" ab. Eine Wanderung rund um die Kurklinik sowie eine Fackelwanderung zu den Burgbach-Wasserfällen standen ebenso auf dem Programm.