Die Gruppe "Kern Spinnt" mit Ulrich Schmieder (vorne) und den Geschwistern Daniela, Steffi, Jasmin und Corinna Kern (von links) traten nach einer Pause als Schnurranten auf. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Vier Schnurrgruppen unterwegs

Bad Rippoldsau-Schapbach. Vier Schnurrgruppen präsentierten Geschichten. Kleine und große Missgeschicke von Schapbacher Bürgern wurden aufgedeckt. Geistreich und spöttisch waren die Vorträge beim großen Schnurrabend in drei voll besetzten Lokalen.

Fast vier Stunden lang zogen die Schnurranten über vieles her, was ihnen im Laufe des Jahres zu Ohren gekommen war. Ihr Weg führte von der "Tanne" in den Kuhstall "Alisehof" und auch in die "Sonne". Überall wurden die Schnurranten begeistert aufgenommen.

Neu-Elferrat Christian Jehle begrüßte im Namen des Hamperlevereins die Narren und stimmte auf das Spektakel ein. Als eingeborene "Salzbrunner" eröffneten Sylvia und ihr Bruder Andy Hoferer den Schnurrabend. Sie blickten hinter die Fassaden einiger Salzbrunner Bürger, unter denen auch ein gebürtiger Italiener wohnt, der mit seinem Akzent stets die Lacher auf seiner Seite hat. Auch wussten sie von einer Geburtstagsfeier zu berichten, bei der man mit Plastikbesteck essen musste und es nur Sprudel zum Trinken gab. Mit neuem Künstlernamen traten "Paddy und Caro" zusammen mit der Hamperle-Harmonie auf. Sie zeigten das neue Feuerwehr-Outfit, denn bekanntlich machen Kleider Leute. Sie erzählten vom "Bagger-Adolf", der im Oberwolfacher "Schauspielhaus" beim Theaterabend als Feuerwehrmann einsprang, um den Brand des Bügeleisens zu löschen. Die Hamperle-Harmonie, bei der erstmals beim Schnurrabend auch Dirigent Fabien Kiem mitwirkte, spielte zwar fetzige Rhythmen, doch die Schunkelrunden fehlten.

Mit großem Beifall wurde die Schnurrgruppe "Staub trocken" begrüßt. Sie schnurrte über eine Großfamilie mit vielen Originalen, in der natürlich das Jahr über allerhand passiert. Pointenreich war das Drama von einer Frau, die in der Schweiz arbeitet und in der "Heiligen Nacht" nach Hause fahren wollte. Doch ohne Sprit lief gar nichts, und auch die Hilfe des Sohnes nützte nichts, denn er hatte seinen Ersatzkanister zu Hause vergessen. Dabei gab der Sohn seiner Mutter einen guten Tip: "BFT – Besser früher tanken, dann bleibst du nicht auf der Autobahn stehen".

Nach einjähriger Pause trat die Gruppe "Kern-Spinnt" wieder beim Schnurrabend auf. Die vier Geschwister Daniela, Steffi, Jasmin und Corinna zusammen mit dem sexy gekleideten Anton demonstrierten, wie man das Schnurren einstudiert und hierzu viel Zeit benötigt. Sie wussten von einem Glaswald-Bewohner zu berichten, der den Heimweg nicht mehr fand und nach vielen Umfahrungen auf der Schwarzwaldhochstraße landete. Auch hatten sie sich ein Kupferberger Ehepaar notiert, das auf Urlaubsreise nach Malta ging und dem Englisch überhaupt nicht mächtig war. Nur mit Händen und Füßen konnten sie sich verständigen. Zudem floss das Trinkgeld sehr großzügig, um mit einem "Banana-Boat" nach einer Ausfahrt wieder das Domizil wohlbehalten in Malta zu erreichen.

Wenn auch die Gemeindepolitik wegen besonderen Umständen in diesem Jahr fehlte, so war es dennoch ein gelungener Schnurrabend des Hamperlevereins.