Befassten sich unter anderem mit dem Zebrastreifen: Martin Hoferer, Ludwig Hoferer und Fabian Hoferer. Fotos: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Schnurrgruppen ziehen Bewohner Bad Rippoldsaus auf / Schnaps- wird zu Jungbrunnen

Sechs Gruppen traten beim Schnurrabend in Bad Rippoldsau auf. Auch dieses Jahr waren die "Alte Tränke", das Café zum Schlüssel und "Vorseebach" gut besucht.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Eine der sechs Schnurrgruppen waren die Geschwister Claudia und Thomas Armbruster, die als Wissenschaftler die Zustände im Tal näher untersuchten. Den innerfamiliären Zusammenhalt im Tal strichen die beiden besonders hervor, auch wenn dabei regelmäßig ein neues Auto gekauft werden musste.

Außerdem gingen sie auf die weitgefächerte Fauna im Tal ein. Da gab es etwa einen in Bewohner, der nachts oft Besuch von einem Dachs in seinem Garten bekommt. Diesen wollte er mit Krokodilen im Burggraben vertreiben. Erfahrungsberichte dazu lagen aber nicht vor. Die beiden stellten fest, dass am Ende des Wolftals die Welt eben noch in Ordnung ist.

Tobias Zanger und Sebastian Neef demonstrierten als Tobi Thun und Basti Berg für die Umwelt und stellten besondere Klimasünder an den Pranger. Da wurde die Klimabilanz der Skifahrer unter die Lupe genommen und auch die vermeintlich umweltfreundliche Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die sich ins Negative kehrt – insbesondere dann, wenn man aus Versehen in den falschen Bus einsteigt und man sich dann in Baden-Baden mit dem Auto abholen lässt. Die beiden empfahlen den Zuhörern, ihnen die neuen Geschichten für das nächste Schnurren gleich direkt auf das vegane Butterbrot zu schmieren.

Von Campingausflügen ins Markgräfler Land

Gesanglich starteten die Biene Regina Hermann, das Marienkäferchen Juliane Bächle und die Spinne Ludwig Hoferer mit Unterstützung ihrer Fliege Brummel direkt voll durch. Von Campingausflügen ins Markgräfler Land, wobei eine 80-jährige Teilnehmerin einen besonderen Rekord aufgestellt hatte, wie auch von Schnapsbrunnen, die zu Jungbrunnen wurden, sangen die Drei, und das Publikum stimmte begeistert ein und klatschte mit.

Und so ganz ausgekurt hat es sich im Badeort Rippoldsau doch noch nicht. In der Ortsmitte konnten dem aufmerksamen Betrachter Saunasitzer und Holzbiegenflitzer auffallen.

Martin, Ludwig und Fabian Hoferer setzten das muntere Reimen dann als Familiengruppe fort. Die Drei waren in Schapbach bereits beim Schnurren unterwegs und stellten fest, dass in Bad Rippoldsau die Witze anders ankamen. Auch die drei Männer gaben ihre Geschichten zum Teil als A-cappella-Gesang zum Besten. Den Zebrastreifen, dessen endgültige Position noch nicht geklärt ist, Bad Rippoldsau jedoch mit Orten wie Leonberg gleichstellt, bedachten das Trio gründlich.

Zwischendurch spielte die Radau-Musik aus Rippoldsau ein paar fetzige Lieder und Herbert Decker unterhielt die Zuhörer mit einigen lustigen Anekdoten aus seinem Leben.

Kathrin Gebele und Sandra Schaub trainierten für ihre Pilgerreise auf dem Jakobsweg und rasteten kurz im oberen Wolftal. Dabei trafen sie auf Männer, die – natürlich ganz aus Versehen – mit dem guten, weißen Hemd den Mulag putzten, und Frauen, die ihre gefangenen Mäuse an der Leine spazieren führten. Auch von den Tücken der Automobiltechnik wussten die beiden eine Geschichte zu erzählen.

Schwarze Löcher im Glaswald

Holger Herrmann und Stefan Schoch konnten mit ihrem Wortwitz die Zuhörer in ihren Bann ziehen und stellten gleich zu Beginn fest: "Alles da, was Rang und Schulden hat." Die beiden Holzwälder erzählten von schwarzen Löchern im Glaswald und blau gekleideten Beamten im Bärental. Manch einem Bewohner im Tal unterstellten sie auch den Denk-Mal-Schutz, der übrigens nur wenig mit Renovierungsarbeiten zu tun hat. Die Gäste dankten den Schnurrgruppen und der Radau mit viel Applaus.