Forst: Waldbesitzer müssen fallende Holzpreise verkraften / Gemeinschaftseinrichtung verkauft 2019 rund 14 500 Festmeter

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Bad Rippoldsau-Schapbach hat ein weiteres Jahr mit wirtschaftlichen Rückschlägen hinter sich.

Das sagte Vorsitzender Stefan Schmieder in der Hauptversammlung im "Ochsenwirtshof", an der Mitglieder, Vertreter des Kreisforstamts und der Forstverwaltung sowie Bürgermeister Bernhard Waidele teilnahmen. Vor drei Jahren sei noch heile Welt gewesen, so Schmieder, inzwischen haben man mit Hochwasserschäden, Käferholz und Sturmschäden zu kämpfen. Die Holzpreise seien fast im freien Fall. Das alles müsse verkraftet werden. Die Stimmung unter den Waldbesitzern sei mehr als getrübt. Anschließend verabschiedete der Vorsitzende Schriftführer Frank Schmid mit einem Geschenk. Nicole Schmid übernimmt seinen Posten.

Über den Wegebau und die Wegunterhaltung berichtete Daniel Armbruster. Im Bereich Wildschapbach habe die FBG 53,5 Kilometer Wegstrecke zu unterhalten, und auf dem Heimhofweg seien es 38,5 Kilometer. In Wildschapbach fielen 17 325 Euro an Unterhaltungskosten an, auf dem Heimhofweg waren es 13 315 Euro. Der Hochwasserschaden im Gantersbach sei inzwischen beseitigt worden, jedoch noch nicht mit der Baufirma abgerechnet. Durch die vielen Schäden sei die Kasse "geplündert" worden, gab Schmieder bekannt. Fördergelder für eine gemeinsame Wegeunterhaltung gebe es nicht. Die Waldbesitzer müssten sich auf eine weitere Gebührenerhöhung für die Wegeeunterhaltung einstellen.

Über den Holzverkauf informierte Hermann Schmid. Insgesamt wurden 2019 14 496 Festmeter Holz mit einem Durchschnittspreis von 64,35 Euro pro Festmeter vermarktet. Käferholz, Schneebruch und Stürme hätten die Holzpreise stark sinken lassen. Insgesamt wurde an 21 verschiedene Sägewerke und Kunden verkauft. Vergleiche man die Erlöse von 2018 mit denen von 2019, so sei eine Kaufkraft von einer Viertel Million Euro verloren gegangen. Die Erlöse reichen kaum mehr aus, die erhöhten Aufarbeitungskosten und die Fixkosten der Forstbetriebe zu decken. In Wildschapbach wolle die FBG wieder ein Nasslager einrichten, damit die Hölzer nicht mit Isektiziden gbehandelt werden müssen.

Umfangreich war die Information von Helmut Schmid an die Waldbesitzer über das überarbeitete Computerprogramm der FBG, mit dem die Holzlisten gemeldet werden. Bernd Dieterle, Leiter der Abteilung Beschaffung Maschinen und Geräte, berichtete über die Sammelbestellungen im vergangenen Jahr. 3160 Liter Sonderkraftstoff und 360 Liter Biokettenöl wurden geordert. Kassierer Kurt Armbruster gab die Einnahmen und Ausgaben bekannt. Die beiden Kassenprüfer Peter Ludwig und Herbert Lehmann bescheinigten eine vorbildliche Kassenführung.

Vorsitzender Stefan Schmieder gab bekannt, dass die Mitgliederzahl mit 74 gegenüber dem Vorjahr gleich gelieben. Viele Termine seien wegen der Sperrung der Landesstraße 93 nötig gewesen. Informationen zum Stand der Sanierung der Straße im beim Bauabschnitt zwei könnten künftig über die Homepage der FBG abgerufen werden.

Die Entlastung der Vorstandschaft, die Bürgermeister Bernhard Waidele beantragt hatte, erfolgte Einstimmig. Er lobte die Arbeit der FBG. Vom Kreisforstamt berichtete Susanne Kaulfuß über das nach der Trennung vom Staatswald, neu aufgestellte Kreisforstamt Freudenstadt. Nach vier Stunden beendete Vorsitzender Stefan Schmieder die Versammlung und mahnte die Mitglieder zu besonnenem und vorsichtigem Aufarbeiten der Sturmhölzer.