Dokumentation: Heimatforscher Rudolf Franz aus Bad Rippoldsau übergibt seine Sammlung

"Wer zählt die Völker, nennt die Namen…?" heißt es in Friedrich Schillers Ballade "Die Kraniche des Ibykus". Der Heimatforscher Rudolf Franz hat es getan. Jetzt überreichte er seine Sammlung zur Bad Rippoldsauer Historie an das Landkreisarchiv Freudenstadt.

Bad Rippoldsau-Schapbach/Freudenstadt. Jahrzehntelang hat Franz das Material aufbereitet und systematisch geordnet. Den Grundstein für die Dokumentation hatte noch sein Schwiegervater, Bürgermeister Adolf Schoch, gelegt. Ruth Dörschel vom Landkreisarchiv hat die Federführung der Verwaltung von mehr als 30 Ordnern, Mappen und Heften, die bislang aufgelaufen sind, übernommen. Sie ist auch zuständig für das Gemeindearchiv Schapbach.

Zeitungsartikel, Fotos und Prospekte

Das Material von Rudolf Franz ist vielfältig: Zeitungsartikel, Fotoabzüge, Magazine, Prospekte und vieles andere zu Infrastruktur und Sozialgeschichte der Gemeinde sind für Interessenten im Kreisarchiv zugänglich. Mit der Sammlung habe der Landkreis einen über Jahrzehnte angehäuften historischen "Schatz" erworben, bestätigte Landrat Klaus Michael Rückert bei der Übergabe.

Franz habe sich mit viel "Akribie und Fachwissen" in das Thema hineingekniet. Dieses Geschenk werde "außerordentlich geschätzt". Rückert zeigte sich überzeugt: Bei den Damen vom Archiv sei die Dokumentation in den besten Händen.

Rudolf Franz ist gebürtiger Niederbayer aus der Region Straubing. Berufliche Stationen waren eine Bäckerlehre und anschließende Tätigkeit im süddeutschen Raum sowie in der Schweiz. 1965 ließ er sich in Bad Rippoldsau nieder und heiratete Hedwig Schoch, Tochter des Bürgermeisters Adolf Schoch. Er arbeitete anfangs im erlernten Gewerbe und schulte dann zum medizinischen Bademeister an der ehemaligen Kurklinik um. Diesen Beruf übte Franz bis zu seinem Ruhestand aus.

Seine Frau Hedwig hielt sich aus Zeitgründen aus den lokalhistorischen Forschungen heraus, weil sie mit einer großen Familie ausgelastet war. Der Ehemann verdankt ihr als gebürtiger Bad Rippoldsauerin jedoch Hinweise, Tipps und Korrekturen.

"Mein Mann war schon von Hause aus an der Heimatforschung interessiert und setzte sie im Schwarzwald fort", bestätigte sie.

Dank an die vielen Unterstützer

Franz zeigte sich glücklich darüber, dass sich das Archiv des Landkreises der Sammlung annahm. Seinen Dank richtete er an die vielen Unterstützer, die ihm mit Informationen zur Seite standen. Wesentlich beteiligt war der 2011 verstorbene Rippoldsauer Pädagoge und Ehrenbürger der Gemeinde, Adolf Schmid. Ein großer Teil der verfügbaren Literatur stammt aus seinem Nachlass.