Klaus Niehüser ist für den Gemeindewald in Bad Rippoldsau-Schapbach zuständig. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Revierförster gibt im Gemeinderat ersten Bericht ab / 16 000 Euro pro Jahr "nicht die Welt"

Bad Rippoldsau Schapbach. Seit Jahresbeginn ist der Schwanauer Revierförster Klaus Niehüser für den Gemeindewald von Bad Rippoldsau-Schapbach zuständig. In der jüngsten Gemeinderatssitzung lieferte er seinen ersten Bericht ab.

"Man sieht dem Wald an, dass Geld gebraucht wurde", stellte Niehüser fest. Um den Plenterwald zu erhalten brauche es nach seinen Worten eine definierte Zielsetzung, was aus dem Wald werden soll. Niehüser schätzt, dass eine Menge Käferholz auf den Markt kommen wird und empfahl einen Einschlag von Frischholz in den nächsten Monaten in einer Größenordnung von etwa einem Drittel des jährlichen Hiebsatzes. Obwohl die Holzpreise leicht angezogen hätten, seien sie nach wie vor schlecht. Größte Priorität habe jedoch laut Niehüser die Wegeunterhaltung.

Mit Bildern von verschütteten und zugewachsenen Doleneinläufen verdeutlichte der Förster die Dringlichkeit der Lage. Bei der Wasserableitung dürfe es keine Rückstände geben, denn das Wasser staue sich und führe zu massiven Schäden. Kurzfristige Einsparungen durch Verzicht auf kleine, aber stetige Pflegemaßnahmen zögen langfristig große Investitionen zur Wegeinstandsetzung nach sich.

"Nicht am falschen Ende sparen," legte Niehüser dem Gemeinderat ans Herz. Wenn die Tragschicht angegriffen sei, reiche die leichte Wegepflege nicht mehr aus und schwerere Geräte müssten eingesetzt werden. Gemeinderat Franz Günter (FWV) erkundigte sich nach dem zeitlichen Ablauf der Planung. Niehüser sprach sich dafür aus, einen normalen Hiebsatz zu planen mit dem empfohlenen baldigen Frischholz-Einschlag. Unter dem Jahr müsse der Einschlag an eventuelle Wettereignisse angepasst werden. Jasmin Kern (FWV) wollte wissen, ob eine Waldbegehung auch hinsichtlich der angeführten Wegeunterhaltung vorgesehen ist. Niehüser bejahte dies und meinte, sobald die Tage länger werden, könne ein Termin vereinbart werden.

Gemeinderat Kurt Schmieder (CDU) konnte die Vernachlässigung der Wegepflege nicht nachvollziehen. "Wir stellen doch immer Geld für Waldpflegemaßnahmen in den Haushalt ein", wunderte er sich. Bürgermeister Bernhard Waidele merkte an, dass der Betrag in Höhe von jährlich 16 000 Euro für etwa 400 Hektar Wald "nicht die Welt" sei. Gemeinderat Ramon Kara (FWV) war der Ansicht, dass zu wenig in der Hinsicht gemacht worden sei und dies nun die Gemeinde einhole.

"Wir haben schon was gemacht, aber nicht genug" antwortete Waidele und erinnerte an die Verbreiterung der Rückewege. Seiner Meinung nach ist ein Waldhaushalt aufzustellen, um mit planbaren Zahlen arbeiten zu können.