17 Jahre altes Tier schwer gezeichnet: Kahle Stellen im Pelz, Probleme mit den Krallen und Wucherung unter Auge.
Bad Rippoldsau-Schapbach - Aus einem dunklen Verschlag zurück in die Natur: Braunbärin Franca ist im Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach eingetroffen. Ihr bisheriges Leben hatte sie bei einem Schausteller in Frankreich verbracht.
Es ist Freitag kurz vor Mitternacht, als ein Transport aus Frankreich im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald eintrifft. Die Fracht ist die 17-jährige Braunbärin Franca. Zuvor war sie in den Morgenstunden beschlagnahmt worden. Sie ist von ihrer Vergangenheit gezeichnet – kahle Stellen im Pelz, Probleme mit den Krallen und eine Wucherung unter dem linken Auge.
Neugierig untersucht sie die Quarantäneboxen des Tierschutzprojekts im Wolftal. Frisches Obst, sauberes Stroh – für Franca muss das wie ein Traum wirken. Wie die Stiftung für Bären, Betreiberin des Alternativen Wolf- und Bärenparks, mitteilt, lebte sie in einem kleinen Verschlag, teilte ihn sich mit anderen verwahrlosten und verletzten Bären. Franca verbrachte ihr bisheriges Leben bei einem französischen Schausteller-Paar. Allerdings galt die Bärin als aggressiv und gefährlich, weshalb sie nicht wie ihre Artgenossen auf Mittelaltermärkten, in Diskotheken und Sportclubs auftrat, sondern in ein Verlies gesperrt wurde.
Gesundes Futter und Tierarzt-Check
Nachdem die Stiftung für Bären und eine Vielzahl anderer Tierschutzorganisationen sich seit Jahren für eine Verbesserung der Situation einsetzen, konnten Franca und der verbleibende männliche Braunbär in der vergangenen Woche gerettet werden. Nach einer geheimen Beschlagnahmung wurde das Bärenmännchen in eine französische Auffangstation gebracht. Franca wurde von ihren Rettern des französischen Tierschutzvereins "30 Millions d’Amis" in das Tierschutzprojekt in Bad Rippoldsauch-Schapbach überführt. Laut Parkleitung befindet sich Franca momentan im Eingewöhnungsbereich des Alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald. Dort bekommt sie gesundes Futter und einen Tierarzt-Check.
Nach der Quarantäne warten die Freianlagen auf sie. Bernd Nonnenmacher, Leiter des Bärenparks: "Wir waren schockiert über das Bildmaterial, das wir von Franca und ihren Leidensgenossen sahen. Daher sind wir überglücklich, dass dies nun der Vergangenheit angehört und sind sehr gespannt auf ihre Entwicklung." Als Tierschutzprojekt, das keine staatliche Förderung genießt, sei der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald für Patenschaften oder sonstige Unterstützung dankbar, die Francas Zukunft absichert, so die Stiftung für Bären.