Selina Heizmann will sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lassen. Foto: Privat

Typisierungsaktion für Selina Heizmann und Erna Weis am 10. Juni. Beide an Leukämie erkrankt.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Sie wollen Selina Heizmann und Erna Weis, die an Leukämie erkrankt sind, helfen und hoffen dabei auf Unterstützung vieler: Freunde der Familie Heizmann haben eine Typisierungsaktion organisiert, die am Sonntag in der Festhalle Schapbach stattfindet.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland über 9000 Menschen an Leukämie, einer Krebsart, bei der entartete Zellen die normale Blutbildung im Knochenmark verhindern. Zwar kann in vielen Fällen Leukämie durch eine Chemotherapie geheilt werden, doch braucht jeder zweite Erkrankte darüber hinaus die Übertragung von Stammzellen, die überwiegend aus dem Blut, zu einem geringeren Teil auch aus dem Knochenmark (nicht zu verwechseln mit dem Rückenmark) von Spendern mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen im Blut gewonnen werden. Um Stammzellenspender werden zu können, bedarf es der schriftlichen Einverständniserklärung des potenziellen Spenders oder der Spenderin, der Registrierung in einer zentralen Stammzellendatei und der Bestimmung der Gewebemerkmale im Blut (Typisierung).

Jeder fünfte Patient wartet auf einen Spender

In Schapbach sind es derzeit zwei Frauen, Selina Heizmann (20) und Erna Weis (68), die nach erfolgloser Chemotherapie dringend eine Stammzellenübertragung benötigen. Bis dato konnte ein passender Spender nicht gefunden werden. Dieses Los teilen sie mit zahlreichen anderen Leukämiepatienten, nachdem mangels genügend Stammzellenspendern jeder fünfte Patient auf einen Spender wartet.

Aus dem Freundeskreis der Familie Heizmann ist das "Team Selina" aktiv geworden. Ermutigt durch erfolgreiche Aktionen, wie beispielsweise in Oppenau, wo vor zwei Jahren bei einer Registrierungs- und Typisierungsaktion immerhin vier Personen als Spender gefunden wurden, organisierte das Team zusammen mit der Stammzellendatei der Uni Freiburg eine Registrierungs- und Typisierungsaktion, die am kommenden Sonntag, 10. Juni, in der Festhalle Schapbach stattfindet.

Zwischen 11 und 17 Uhr kann sich jede gesunde Person zwischen dem 18. und 54. Lebensjahr als Spender registrieren lassen und eine geringe Menge Blut zur Typisierung abgeben. Kosten entstehen dem Spender keine, es sei denn, er übernimmt freiwillig den Aufwand von 50 Euro für die Erst-Typisierung. Für diejenigen, die die Aktion finanziell unterstützen wollen, hat die katholische Kirchengemeinde St. Cyriak bei der Sparkasse Wolfach, bei der Volksbank Kinzigtal und beim Bankhaus Faisst Spendenkonten eingerichtet. Pfarrer Frank Maier hat die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen.

Die Festhalle ist am Sonntag während der Aktion für alle geöffnet. Für Speisen und Getränke, Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Jeder Gast kann mit seinem Verzehr die Aktion unterstützen; der Erlös aus der Bewirtung kommt ebenfalls der Aktion zu Gute.

Der Sprecher des "Team Selina", Hermann Rauber, appelliert an die Bevölkerung, durch Teilnahme an der Aktion Leben zu erhalten. Er ist zuversichtlich, dass sich viele bereit finden, auf diese Weise Mitmenschen die Chance auf Heilung zu geben. Übrigens: Wem die Teilnahme an der Aktion am Sonntag nicht möglich ist, der kann die Typisierung jederzeit bei den niedergelassenen Ärzten in Wolfach und im Wolftal vornehmen lassen.