Kommunales: Forst wirft 85 000 Euro mehr ab als erwartet / Trockenheit macht zu schaffen

Schneebruch, Sturmschäden, Käferplage und die Holzpreise am Boden: In Sachen Wald hatte Bürgermeister Bernhard Waidele keine allzu guten Nachrichten. Dennoch warf der Forst 2018 mehr Geld ab als erwartet.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Revierleiterin Helgard Gaiser und Bereichsleiterin Susanne Kaulfuß vom Kreisforstamt waren in die jüngste Sitzung des Gemeinderats Bad Rippoldsau-Schapbach gekommen, um den Vollzug des Forsthaushalts 2018 vorzustellen.

Wie Helgard Gaiser erläuterte, war für 2017 ein Sonderhieb eingeplant, der jedoch nicht umgesetzt wurde. Der Hiebsatz für 2018 lag bei 2800 Festmetern, womit im Frühjahr begonnen wurde. Da jedoch etwa 1000 Festmeter Schneebruch und Sturmholz angefallen waren und im August noch 1500 Festmeter Käferholz anfielen, wurde kein weiterer Hieb mehr geplant. Allerdings seien damals noch gute Preise für Holz erzielt worden, sodass der Gewinn mit 183 000 Euro um 85 000 Euro über den geplanten 98 000 Euro lag.

Sogar noch ein kleiner Gewinn möglich

Wie sie weiter ausführte, seien in diesem Jahr bereits 1000 Festmeter durch "zufällige Nutzung" angefallen. Geschätzt werde mit einem zufälligen Einschlag von etwa 2000 Festmetern in diesem Jahr. Folge man dieser Prognose, könnte noch ein planmäßiger Einschlag von 300 bis 500 Festmetern möglich werden. In diesem Fall sei sogar noch ein kleiner Gewinn möglich.

Susanne Kaulfuß sagte, dass die Trockenheit 2018 Grund dafür gewesen sei, dass die Bäume gestresst gewesen seien, ihre Widerstandkraft geschwächt gewesen sei und sie damit für Käfer leicht angreifbar gewesen seien. Das Ausmaß des Käferbefalls habe viele überrascht. Ein Problem sei, dass das geschlagene Holz schnell aus dem Wald geschafft werden müsse. Da jedoch die Holzrückunternehmen ausgelastet gewesen seien, sei das Holz 2018 lange liegen geblieben. Darunter habe die Qualität gelitten und es sei kaum noch mit Gewinn zu verkaufen gewesen. Und gleichzeitig seien auch noch die Holzerntekosten gestiegen.

Douglasie in kleinen Flächen als Alternative

Wenn Sägewerke Qualitätsholz nachfragten, könnten auch noch gute Preise bei entsprechendem Einschlag erzielt werden. Sie vermute, dass auch wieder bessere Holzmarktpreise kommen. Was allerdings auch weiterhin gemacht werden müsse, sei die Jungpflanzenpflege und die Entastung, so Kaulfuß.

FWV-Gemeinderat Franz Günther fragte, wie auf den Klimawandel reagiert werde, wie der Wald in zehn Jahren aussehen solle und ob der Wald fit für die Zukunft sei und nannte das Beispiel Douglasie.

Die Douglasie könne durchaus in kleinen Flächen eine Alternative sein, allerdings nicht in großflächigem Anbau, sagte Helgard Gaiser. Die Tanne sei derzeit noch resistent. Die Fichte werde wohl nicht mehr eine Stärke von 80 Zentimetern wie früher erreichen, sondern nur noch 30 bis 40 Zentimeter. Außerdem gebe es Forschungsprojekte, die sich mit dem Klimawandel und resistenten Baumarten beschäftigten. Allerdings müsse man mit Ergebnissen und der Umsetzung in langen Zeiträumen denken.

Der Gemeinderat stimmte dem Zahlenwerk zu.