Unterkriegen lässt sich die junge Schapbacherin nicht: Selina Heizmann hat noch viele Träume. Damit sie eine Lebenschance hat, braucht sie jedoch eine passende Stammzellenspende. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Diagnose Krebs: Nur eine Stammzellenspende kann die junge Schapbacherin noch retten

Von Claus Wiegert Bad Rippoldsau-Schapbach. Leukämie kann jeden treffen – für Selina Heizmann aus Schapbach wurde dieser Satz traurige Wirklichkeit: Die 20-jährige Frau aus Schapbach hat Leukämie.Mit ihrem Schicksal will sie sich nicht abfinden. Freunde der Familie Heizmann organisieren nun eine Typisierungsaktion, die am 10. Juni in Schapbach stattfindet. Denn Selina Heizmann kann wohl nur überleben, wenn es gelingt, einen Menschen mit fast gleichen Gewebemerkmalen im Blut zu finden, der zur Stammzellenspende bereit ist. "Ich möchte mich bei meinen Freunden herzlich bedanken, die sofort diese Hilfsaktion ins Leben gerufen haben", sagt die junge Frau. "Mein größter Wunsch ist es, gesund zu werden." Als Selina zehn Jahre alt war, wurde bei ihr die chronische Darmkrankheit Morbus Chron diagnostiziert. Die Krankheit schränkte das Mädchen, wie ihre Mutter Karin Heizmann sagt, immer wieder sehr in der Entwicklung ein. Viele Krankenhausaufenthalte zwangen sie zum Schulabbruch in der neunten Klasse der Realschule Wolfach. Trotz vieler Fehltage schaffte Selina den Abschluss der zweijährigen Kaufmännischen Schulen in Hausach.

Gerne hätte sie eine Berufsausbildung begonnen, aber dieser Wunsch wurde durch ihre Krankheit immer wieder zunichte gemacht. Am liebsten würde die 20-Jährige einen kaufmännischen Beruf ausüben. Im September vergangenen Jahres kam dann eine niederschmetternde Diagnose: Krebs. Eine dreimonatige Chemotherapie folgte. Seit März unterzieht sich die junge Schapbacherin wieder einer Chemotherapie. Durch ihre Krankheit und die Behandlung ist Selina auch bei ihren Hobbys stark eingeschränkt. Aber sie liest und chattet gerne und geht, wenn es denn möglich ist, gerne mit Freunden aus.

Seit Ende März wird nun nach einem nicht verwandten Stammzellenspender für Selina Heizmann gesucht. Nur etwa 30 Prozent der Patienten mit Leukämien oder anderen Erkrankungen, für die eine Blutstammzell- oder Knochenmarktransplantation die einzige Heilungsmöglichkeit ist, finden nach Angaben der Freiburger Stammzellendatei in der Kernfamilie einen geeigneten Spender. Für die anderen Patienten muss ein unverwandter Spender gesucht werden. Auch Selinas Bruder Robin wurde typisiert, seine Gewebemerkmale des Bluts stimmen jedoch nicht mit denen seiner Schwester überein. Deshalb hofft Selina nun, "dass sich ganz viele Menschen typisieren lassen und ein passender Spender für mich gefunden wird. Diese Aktion gibt mir große Hoffnung und Kraft, die Chemotherapien mit den schrecklichen Nebenwirkungen durchzustehen."

Auch Erna Weis aus Schapbach hat die Diagnose Krebs erhalten. Und auch bei der 68-Jährigen ist, nach vielen Chemotherapien, eine Stammzellenübertragung wohl noch die einzige Überlebenschance. Alle zehn bis 14 Tage braucht sie zwei Blutkonserven. Normalerweise wird bei Personen im Alter der Seniorin keine Stammzellenübertragung mehr gemacht. Da ihr sonstiger allgemeiner körperlicher Zustand jedoch noch sehr gut ist, kommt sie nach Meinung von Medizinern dennoch in Betracht.