Kommunales: Rat befasst sich ausgiebig mit dem Thema Kindergärten / Leiterin bekommt Freistellung von acht Stunden pro Woche

Bad Rippoldsau-Schapbach. Bei den Kindergärten in Bad Rippoldsau und Schapbach stehen Änderungen an. In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat in drei Tagesordnungspunkten mit den Kindergärten. Er beschloss eine Leitungsfreistellung und die Reduzierung von Elternbeiträgen. Noch keine Entscheidung fällte der Rat zu neuen Verträgen über den Betrieb und die Förderung der kirchlichen Kindergärten.

Im Kindergarten St. Cyriak in Schapbach wurden die Betreuungszeiten verringert. "Seit mehr als einem halben Jahr ist eine Halbtagsstelle mit 55 Prozent nicht besetzt", erklärt Kindergarten-Geschäftsführerin Simone Stoffels gegenüber unserer Zeitung. Die Stelle sei bereits mehrmals ausgeschrieben worden. Bei der Regelgruppe betragen die Betreuungszeiten nun 25 statt 31 Stunden. Bei Kindern unter drei Jahren und bei verlängerten Öffnungszeiten sind es jeweils 30 statt 32,5 Stunden.

Dementsprechend wurden die Elternbeiträge vom Gemeinderat zum 1. Oktober gesenkt. Für ein Kind in der Regelgruppe werden nun 96 statt 119 Euro berechnet. Bei verlängerten Öffnungszeiten sinken die Kosten für die Eltern von 150 auf 138 Euro. Für Kinder unter drei Jahren – doppelter Regel-Beitrag – sind statt 238 nun 219 Euro fällig.

Der Beitragsausfall liegt somit bei etwa 870 Euro pro Monat, so Stoffels. Umgerechnet auf zwölf Monate sind es um die 10 440 Euro.

Weiter auf Personalsuche

Doch die Reduzierung der Elternbeiträge wird laut Vorlage der Verwaltung dadurch ausgeglichen, dass eine 55- Prozent-Stelle unbesetzt ist. Laut Vorlage werden etwa 30 000 Euro Personalkosten eingespart. "Es wird weiterhin nach Personal gesucht, und sobald die Stelle wieder besetzt ist, werden auch die Öffnungszeiten wieder erweitert", erklärt Stoffels.

Im Kindergarten St. Cyriak arbeiten momentan drei Ganztageskräfte, eine Teilzeitkraft sowie zwei weitere Teilzeitkräfte "mit einem sehr geringen Stellenumfang", so Stoffels.

Für den Kindergarten Klösterle in Bad Rippoldsau wurde über eine Leitungsfreistellung entschieden. Die Kirchengemeinde Oberes Wolftal hatte dafür eine Freistellung von acht Wochenstunden beantragt. Diese sei nach dem Gute-Kita-Gesetz ab dem 1. Januar 2020 verpflichtend geregelt, unterstreicht Stoffels im Gespräch mit unserer Zeitung. Hintergrund sei die durchschnittliche Belegungszahl mit 14 Kindern in den vergangenen Jahren. "Zum Ende des aktuellen Kita-Jahres ist die Gruppe voraussichtlich mit 22 Kindern voll belegt", heißt es in der Beschlussvorlage. Der Gemeinderat stimmte der Freistellung von acht Stunden (20 Prozent) rückwirkend zum 1. Januar zu. Margit Bächle könne sich nun in dieser Zeit ihren Aufgaben als Kindergartenleiterin widmen.

Um das auszugleichen, soll ab dem nächsten Jahr die Stelle einer Mitarbeiterin unbefristet um 20 Prozent aufgestockt werden. Das würde für die Kommune Mehrkosten von etwa 11 500 Euro bedeuten, so Stoffels. Rückwirkend hätten auch neue Vertragsausfertigungen über den Betrieb und die Förderung der beiden Kindergärten St. Cyriak und Klösterle beschlossen werden sollen.

Sowohl die Verträge als auch die Leitungsfreistellung hätten ursprünglich schon im Frühjahr behandelt werden sollen. Das sei aber pandemiebedingt verschoben worden, erklärt Kämmerer Christian Pfundheller.

Mit den neu aufgesetzten Verträgen solle sich der Zuschuss der Kommune für die beiden Kindergärten um bis zu neun Prozentpunkte auf 89 Prozent erhöhen. Auf Antrag von Gemeinderat Ramon Kara (FWV) wurde die Beratung und Beschlussfassung darüber einstimmig vertagt.