Campingplatz Bad Rippoldsau braucht Nachfolger. Foto: sb

Kurt Bonath verkauft Platz und setzt sich auf Verbandsebene weiter für seine Branche ein.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Kurt Bonath ist sozusagen Camper von Hause aus. Und auch wenn er künftig seinen Campingplatz in Schapbach nicht mehr besitzt, verliert er das Zeltdach nicht aus dem Auge.

Denn der 52-Jährige bleibt seiner Branche erhalten und setzt sich auf Verbandsebene überregional für das Campen mit Zukunft ein. Bonath ist Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg der Campingplatzunternehmer und des Vereins Ecocamping. Dessen Ziel ist die Förderung von Umwelt- und Naturschutz, Sicherheit und Qualität in der Campingwirtschaft. Bonath will mit seiner Arbeit zeigen, dass diese Aspekte gut miteinander vereinbar sind.

Das Campen als naturnahe Form des Urlaubs liegt nach wie vor im Trend. Allerdings, sagt Bonath, sind die Ansprüche an den Komfort auf dem Zeltplatz stetig gestiegen. Eine Wiese und fließend kaltes Wasser genügen den Campern schon lange nicht mehr. Schließlich wollen sich immer mehr gestresste Zeitgenossen beim Urlaub im Zelt oder Wohnwagen einfach nur erholen.
Kurt Bonath und seine Frau Sabine betreiben im Wolftal den Campingplatz Alisehof. Den haben sie nun allerdings verkauft. Zum 1. April, am Ostermontag, übergibt die Familie Bonath die Anlage an Familie Fischer aus der Nähe von Hamburg und zieht selbst aus Schapbach weg.

Camper aus der ganzen Welt

Der Grund für den Verkauf sei, so Kurt Bonath, dass sich in der eigenen Familie kein Nachfolger gefunden habe: Weder die Kinder von Kurt und Sabine Bonath noch eines der Geschwister des Inhabers wollten den Alisehof übernehmen. Es sei jedoch »unglaublich wichtig« für Schapbach, dass der Campingplatz weiterbetrieben wird, betont Kurt Bonath. Denn das Schwarzwald-Camping Alisehof, wie der Platz heute heißt, ist seit über 45 Jahren eine feste Größe im touristischen Angebot von Bad Rippoldsau-Schapbach.

Sie verschafft der Doppelgemeinde nicht nur viele Besucher, sondern auch internationales Flair: Die Camper kommen aus der ganzen Welt. Im Sommer 1967, im Jahr der Gründung des Campingplatzes, reisten die ersten Gäste aus den Niederlanden an. Bis heute ist die Anlage bei Besuchern aus den Benelux-Staaten besonders beliebt. Aber auch Camper aus Aus-tralien und Neuseeland kommen regelmäßig nach Schapbach. Nur wenige Besucher, so Bonath, sind allerdings aus Asien. Auch 80 Dauercamper bevölkern den Alisehof.
Einer der Höhepunkte im Veranstaltungsprogramm auf der Anlage ist seit Jahren das internationale Weihnachtstreffen der Camper. Und im Kuhstall des Hof feierten die Gäste schon so manche Party.

Das Zelten hat in Schapbach eine jahrzehntelange Tradition. Der Campingplatz Alisehof wurde 1967 von Lina und Franz Bonath gegründet. Aber schon vorher gab es beim Schwimmbad einen Zeltplatz. Franz Bonath führte den Campingplatz 27 Jahre lang, bevor Kurt Bonath die Leitung von seinem Vater übernahm. Der Alisehof war vor 1967 ein Bauernhof mit Milchvieh und Waldwirtschaft. Die ersten Stellplätze legte Familie Bonath auf einer trockengelegten Feuchtwiese vor dem Bauernhaus an. Die landwirtschaftliche Nutzung wurde für den Campingbetrieb nach und nach aufgegeben. Im Laufe der Jahre wurde der Platz stetig erweitert. Heute bietet die Anlage mehr als 180 Stellplätze.