Vielfältige Mitmachangebote sorgten für Kurzweil. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Junge Besucher auf der Burg Liebenzell

Bad Liebenzell. Fest in der Hand der Kinder war die Burg Liebenzell beim Martinstag des Internationalen Forums auf dem Wahrzeichen der Kurstadt. Eingeladen waren die Kinder der Kindergärten und Kindertagesstätten der Stadt sowie der Reuchlin-Grundschulen gemeinsam mit ihren Eltern. Alle zusammen verbrachten einen erlebnisreichen Tag in den Mauern der Burg aus dem zwölften Jahrhundert. Sie nutzten die zahlreichen Mitmachangebote und ließen sich vom Rahmenprogramm verzaubern.

"Wir veranstalten den Martinstag jetzt zum zweiten Mal", erzählte der Geschäftsführer des Internationalen Forums, Martin Eckhard, und ergänzte: "Dies soll ein regelmäßiges Angebot werden, das wir gern alle zwei Jahre organisieren möchten."

Den Organisatoren ist dabei wichtig, alle Familien in Bad Liebenzell zu erreichen und an diesem Tag das Wahrzeichen der Stadt und die ansonsten für die Allgemeinheit nicht zugänglichen Burgbereiche in den Fokus der jüngsten Stadtbewohner und ihrer Angehörigen zu stellen. "Dieser Tag wird in erster Linie getragen vom Ehrenamt", so Eckhard weiter. Das freiwillige Engagement von Mitarbeitern des Internationalen Forums ebenso wie der beteiligten Kitas und Grundschulen mache so einen Tag erst möglich.

Und welch tolle Ideen und Angebote in der Zusammenarbeit entstanden sind, durften mehrere Hundert Kinder und ihre Eltern über den Tag verteilt erleben. Stimmgewaltig begann der Martinstag. Eine Chorakademie lud zum Singen ein.

Große Auswahl an Kostümen

Stolz präsentierten die Kids auf der Bühne im kleinen Burghof, was sie sich zusammen erarbeitet hatten. Wie fühlt man sich als kleiner König, als Burgfräulein oder Ritter? Eine große Auswahl an entsprechenden Kostümen fanden die kleinen und die großen Zeitreisenden für ihre Verwandlung.

So entstanden vor den dicken Sandsteinmauern mithilfe einer Fotobox tolle Erinnerungsfotos, die man gleich ausgedruckt mitnehmen durfte. "Jetzt haben wir schon ein ausgefallenes Weihnachtsgeschenk für die Großeltern unserer Kinder", zeigte sich eine Mutter sehr angetan von diesem Angebot.

Eine Treppe runter und einen Gang weiter wurden kleine Schatzkästchen gefertigt und mit bunten Glitzerstickern und Steinchen liebevoll verziert. In einem weiteren Raum wimmelte es von kleinen Malkünstlern, die zum Thema Ritter und Burg passende Vorlagen ausmalten und diese zu bunten Ritterrüstungen zusammenklebten.

Mystisch war die Stimmung im Rempter, dem Andachtsraum der Burganlage mit der Anmutung einer uralten Kapelle. Die dicken Sandsteinquader der Mauern, die nur durch ein kleines buntes Glasfenster unterbrochen sind, waren in Kerzenschein gehüllt. Ein Leselicht erleuchtete den Ohrensessel für den Vorleser. Hier gabs mal lustige, mal dramatische Rittergeschichten zu hören, die die jungen wie die erwachsenen Hörer in andere Welten entführten. Für die stimmungsvolle Beleuchtung daheim werden die bunten Kerzen sorgen, die die Kinder selbst im Hof an den Töpfen mit flüssigem Wachs ziehen konnten.

Ein Mitmachtanz versammelte Kinder und Eltern zum Abschluss auf dem Parkplatz vor dem Burgturm. Mit Stäben, an denen bunte Bänder flatterten, bewegten sich die Kinder zu flotten Kinderliedern. Für großes Staunen und besonders bewegende Momente sorgte der Höhepunkt des Tages. Vom Turmeingang in sechs Metern Höhe über den Platz bis zum gegenüberliegenden Hang spannte sich ein Seil, an dem zwei lange weiße Tücher hingen. Das "getanzte Gebet" zu berührender Musik war eine ebenso artistische wie ästhetische Höchstleistung von Carismo alias Martin Bukovsek. Carismo ist Artist, Zauberer und Zirkuspädagoge und kommt immer wieder mit Inklusionsgruppen zu Seminaren auf die Burg.