Die Bürger wünschen sich für das Mühlenareal vor allem Wohnungen.Archivbild: Krokauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat bekommt Stimmungsbild aus der Bevölkerung zur Gestaltung des Mühlenareals präsentiert

Schon lange beschäftigt sich die Stadt Bad Liebenzell mit der Gestaltung des Mühlenareals. Jetzt hat der Gemeinderat ein erstes Stimmungsbild darüber bekommen, was sich die Bevölkerung für das rund 4600 Quadratmeter große Gelände wünscht. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Wohnungen.

Bad Liebenzell. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates stellten die beiden Stadtplanerinnen Svenja Dickmann und Melanie Kupferschmid von der Steg Stadtentwicklung GmbH in Stuttgart die Ergebnisse der Befragung der Bevölkerung zum Mühlenareal vor. Bei dem jetzt begonnenen Realisierungswettbewerb ist Steg Dienstleister für die Stadt. Die Bürger hatten bis zum 17. Juli Gelegenheit, per Fragebogen ihre Vorstellungen zu äußern. Außerdem lud die Stadtverwaltung am 7. Juli zu einer Infoveranstaltung auf dem betreffenden Gelände sowie anschließend im Kurhaus ein.

Dickmann berichtete in der Ratssitzung, dass 191 Fragebögen eingegangen seien. Sie bezeichnete die Beteiligung der Bevölkerung als "zufriedenstellend", betonte aber gleichzeitig, dass die Umfrage nicht repräsentativ sei. Bei fast 9600 Einwohnern entspricht dies einer Rücklaufquote von zwei Prozent.

Freiraum und Grünflächen

Die Bürger wurden gefragt, wie das Mühlenareal genutzt werden soll. Ganz oben auf der Wunschliste stünden nach Dickmanns Worten Wohnungen. Wichtig seien den Bürgern auch Freiraum und Grünflächen. Darüber hinaus wünsche sich die Bevölkerung Geschäfte, zusätzliche Parkplätze sowie Räume für Soziales und zur Pflege der Gemeinschaft.

Auch bei der Gestaltung des Geländes hätten die Bürger eine klare Meinung. Besonders am Herzen liege ihnen eine Wegeverbindung zwischen Unter- und Oberstadt. Der Übergang solle barrierefrei sein. Darüber hinaus wollten die Bürger den Lengenbach erlebbar machen. Keine so große Bedeutung mäßen sie der Erhaltung des Gebäudes Hugo-Mäulen-Straße 12 bei. Eine Frage bezog sich auf die Zukunft dieses Gebäudes. Wenn sich jemand für die Erhaltung dieses Gebäudes ausgesprochen hatte, durfte er sich darüber äußern, was damit passieren soll. Viele hätten sich Wohnraum, Gemeinschafts- und Vereinsräume sowie Gastronomie gewünscht. Auch ein Heimatmuseum sei relativ häufig genannt worden.

Schließlich durften noch ergänzende Kommentare abgegeben werden. Auch hier zeigte sich, dass die Bürger vor allem bezahlbare Wohnungen möchten. Darüber hinaus wünschen sie sich einen Drogeriemarkt. Den wird es in Bad Liebenzell jedoch nicht geben, wie Bürgermeister Dietmar Fischer in der Sitzung bekannt gab. Alle Anfragen vonseiten der Stadt seien erfolglos geblieben. Auch bei den ergänzenden Kommentaren zeigte sich, dass der Bevölkerung ein Treffpunkt für Jung und Alt sowie Parkplätze wichtig sind.

Rahmen für Wettbewerb

CDU-Fraktionsvorsitzender Maik Volz wandte sich vehement gegen einen Abriss des Gebäudes Hugo-Mäulen-Straße. Dadurch ginge Wohnraum verloren. Fischer entgegnete, dass die Ergebnisse der Befragung nicht in Zement gegossen seien. Der Fraktionschef der Unabhängigen Liste (UL), Sebastian Kopp, sagte, dass die Befragung in der Bevölkerung sehr gut angekommen sei. Er freue sich über das Ergebnis. Seine Fraktionskollegin Katrin Heeskens (UL) bezeichnete es als "phänomenal gut", dass 191 Bürger an der Befragung teilgenommen hätten.

Zum Zeitplan sagte Fischer, dass im September die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb stehen müssten.