Die Besitzer von Oldtimern zeigten stolz ihre Fahrzeuge. Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Oldtimer auf Hofgut

Bereits zum siebten Mal hat sich das Hofgut Georgenau bei Möttlingen in ein Mekka für Oldtimer-Besitzer und Fans der automobilen Preziosen verwandelt.

Bad Liebenzell-Möttlingen. Autos, Motorräder und Mopeds, Traktoren, Unimogs, Lastwagen und auch Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge – die Zufahrt zum Hofgut Georgenau und auch die Durchfahrt zwischen Haupt- und Wirtschaftsgebäude bildeten den "Catwalk" für die wertvollen Schätzchen und ihre stolzen Besitzer. Den ganzen Tag über herrschte reger Verkehr.

Nostalgische Erinnerungen

Jedoch hatte Sascha Bohnenberger vom Hofgut Georgenau jederzeit den Überblick, damit auf der angrenzenden Wiese in ordentlichen Reihen geparkt wurde. Somit konnten die überaus zahlreichen Besucher zwischen den ausgestellten Old- und Youngtimern flanieren. So mancher fühlte sich an die Anfänge seiner motorisierten Laufbahn zurückerinnert, wenn er zum Beispiel vor dem quietschgrünen NSU-Prinz stand oder dem knallroten, fast winzigen Fiat 500 zum Beispiel. Auch die zahlreich vor der Scheune geparkten Mercedes W 123 von Mitgliedern eines Stuttgarter Vereins weckten nostalgische Erinnerungen. Raritäten wie ein Ford aus den 1920er-Jahren in königsblau mit Speichenrädern zog viele Blicke auf sich ebenso wie ein Jaguar Straßensportwagen, für den Sammler hohe sechsstellige Summen bereit sind zu bezahlen. Auch der DeLorean mit seinen hochgeklappten Flügeltüren, bekannt aus dem Film "Zurück in die Zukunft", sorgte für etwas Aufsehen. Weitere Besuchermagneten waren die Traktoren. Einer davon stand sogar für Rundfahrten zur Verfügung.

Ungezwungene Atmosphäre

Michael Anderson hat seinen Lanz Bulldog von 1939 bestens in Schuss und noch im Einsatz in seiner Landwirtschaft. Bis das betagte Teil jedoch erst mal läuft, ist etwas Aufwand nötig: Zum Starten muss die Glühnase, die sich im Zylinderkopf befindet, mit einer Lötlampe zum Glühen gebracht werden. Vor allem die Kids hatten viel Spaß, mit ihm eine Runde drehen zu dürfen. Ein Lotus-Club hatte sich Georgenau als Ausfahrtziel für den Sonntag ausgeguckt. Sie waren mit ihren aktuellen Modellen ebenso willkommen, wie eine ganze Reihe amerikanische Oldtimer-Mustangs, die sich die schattigen Plätze unter der Baumreihe entlang der Zufahrt ausgesucht hatten. Was auffiel, war die ungezwungene Atmosphäre auf dem ganzen Gelände, sowohl auf der großen Wiese, wo in Gruppen oder eins zu eins viel gefachsimpelt wurde oder auch im Hof, wo es sich gut sein ließ im schattigen Zelt bei allerlei herzhaften und süßen Köstlichkeiten. Den Charme dieses inzwischen weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannten und beliebten Treffens macht aus, dass es kein strenges Reglement gibt. Es muss sich niemand anmelden, jeder darf kommen, wann er will und auch wieder abreisen, wenn seine Zeit gekommen ist. Und so verwundert es nicht, dass sich im Lauf der vergangenen Jahre eine stattliche Gemeinschaft an Stammbesuchern und -ausstellern zusammengefunden hat, die dieses Treffen wie ein großes Familientreffen zelebrieren.