Hans-Joachim Eckstein erinnerte in seiner Predigt beim Christustag im Missionszentrum an die ersten Christen. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Rund 870 Besucher beim Christustag in Bad Liebenzell

Bad Liebenzell. Das Christentum sei eine Hoffnungsreligion, sagte der Tübinger Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein beim Christustag im Missions- und Schulungszentrum der Liebenzeller Mission. Rund 870 Personen kamen zu der Veranstaltung in die Kurstadt. Seit mehr als 50 Jahren treffen sich evangelische Christen an Fronleichnam zu einer der größten regelmäßigen Bibel- und Glaubenskonferenzen. Der Christustag fand in diesem Jahr in 20 Orten in Baden-Württemberg statt und stand unter dem Motto "In Zukunft: Jesus!".

Eckstein erinnerte in seiner Predigt an die Situation der ersten Christen, die viele Nachteile wegen ihres Glaubens in Kauf nehmen mussten, gleichzeitig aber in großer Hoffnung lebten, weil sie daran glaubten, dass mit einem ewigen Leben das Schönste noch vor ihnen lag. "Um sich auf die Zukunft zu freuen, muss man eine versöhnte Vergangenheit haben", so der Theologieprofessor. Hoffnung könne man durch Vertrauen und Liebe lernen. Die ersten Christen seien durch das Bewusstsein bestimmt gewesen, dass Gott die Welt leidenschaftlich liebt. "Wir sind von Gott vollkommen geliebt. Da, wo du herkommst, bist du gewollt. Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat", so Eckstein. Wer das für das eigene Leben annehme, könne der Zukunft gelassener entgegensehen. Die Hoffnung auf ein ewiges Leben sei ein Grund nach vorne zu schauen.

Aktuelles aus der Landessynode der Württembergischen Kirche berichtete Anja Holland aus Bad Teinach-Zavelstein. Sie stellte den Besuchern das Wahlprogramm der "Lebendigen Gemeinde" für die Kirchenwahl am 1. Dezember vor. Im Wahlkreis Calw-Nagold-Neuenbürg stelle die Lebendige Gemeinde mit Anja Holland, Martin Wurster und dem Nagolder Dekan Ralf Albrecht drei Kandidaten zur Wahl, heißt es in einer Mitteilung.

In Seminar "Vergangenheit: Knast: – Zukunft: mit Jesus" berichtete Daniel Ludwig aus seinem Leben. Mit 15 Jahren kam er das erste Mal ins Gefängnis. Bis zu seinem 21. Lebensjahr verbüßte er mehrere Haftstrafen. Dann gewährte ihm ein Richter, seine Haftzeit im Seehaus in Leonberg zu verbringen, anstatt sie in der Justizvollzugsanstalt abzusitzen. Das Seehaus bietet einen "Jugendstrafvollzug in freien Formen" an. Diese Zeit habe ihn verändert, so Daniel Ludwig. Er habe Wertschätzung von den Mitarbeitern der Einrichtung erfahren, die ihm sagten, dass auch er wertvoll und ein geliebtes Kind Gottes sei. Heute ist Daniel Ludwig Christ, glücklicher Familienvater und nicht mehr straffällig. Mittlerweile bietet er selbst Hilfe für Straffällige an. Musikalisch gestaltete den Christustag die Band der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL).

Für Kinder und Jugendliche gab es ein extra Programm. Den Christustag veranstaltete die Christusbewegung Baden gemeinsam mit der Christusbewegung "Lebendige Gemeinde" (ehemals Ludwig-Hofacker-Vereinigung) in Württemberg.