Der Büttel (rechts) mit seiner Stadtkapelle auf dem Weg zum Rathaus. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsbüttel: Hubertus Teufel findet ausreichend Themen für zum Teil hämischen Jahresrückblick / Mehrere Feste angekündigt

Gesundheit, Zufriedenheit und Glück wünschten der Bad Liebenzeller Neujahrsbüttel sowie sein Gefolge ihren Zuhörern am Neujahrsmorgen.

Bad Liebenzell. Bevor er aber mit seinen "Gschichtle" vom letzten Jahr begann, hielten die erwartungsvollen Büttel- Freunde kurz inne, um dem 2017 verstorbenen ehemaligen Bürgermeister Volker Bäuerle zu gedenken. Zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 1991 war auch der Neujahrsbüttel ins Leben gerufen worden. Als wandelnde Überlieferung aus der Stadtgeschichte berichtete er nun zum 28. Mal über die wichtigsten Geschehnisse des alten Jahres. Kein Problem für Büttel Hubertus Teufel, der das Amt 2011 von Erich Blessing übernommen hatte. Er konnte wieder aus dem Vollen schöpfen. Dabei war sein anfänglicher Abstecher auf die internationale Bühne, wo "Angela" und Trump die Karten mischen, ein willkommenes Entreé für seine humorigen und zuweilen auch hämischen Kommentare über den kommunalpolitischen Alltag daheim.

Teilortswahl als Einstieg

Als Einstieg hatte er sich die Abschaffung der Unechten Teilortswahl vorgenommen. "Bravo sag i dazu, scho das Wort ›unecht‹ kann nix echts sei", meinte er und erhielt spontanen Beifall. Dass es aber künftig auch einen Ortschaftsrat für die Innenstadt geben könnte, kann er überhaupt nicht verstehen. "Do gibt’s doch scho dr Schultes, der kei Fest auslässt und überall dabei ist". Außerdem habe der auch noch drei Bürgermeister-Stellvertreter.

Auch auf das Lutherjahr sowie auf die Themen Kurtaxe, Konusgebühr und auf die mögliche Erhöhung des nun schon seit fünf Jahren stabilen Wasserpreises ging er ein. Viel wichtiger war ihm jedoch das neue Tourismuskonzept der Stadt. Mehr Parkplätze, attraktivere Gestaltung in der Therme, Fitness- und Wanderwege, Fontänenpark und Wasserparcours zählte er einige Vorhaben auf. Zu den geplanten Investitionen in Höhe von insgesamt sechs Millionen Euro, meinte er, die Stadt habe wohl den Hauptpreis in der Lotterie gewonnen oder sich das neue Stück der Möttlinger "Veigelesbühne" zum Thema "Reich sei will glernt sei" angeschaut. "Wenn mal wieder so viel Gäste kommet, dass der Häberle seine ›Maisonette Bleu‹, seine blaue Häusle, an Kurzurlauber vermiete muss, dann henn mirs gschafft".

Ganz aktuell sei die Information, dass die Tourismusdirektorin Kerstin Weiss im letzten Jahr die Fischerprüfung bestanden habe. Mit dem Bürgermeister hätte dies weniger zu tun. Eher damit, dass sie künftig die großen Fische an Land ziehen könne, vermutet der Büttel. Danach legte er eine kurze Pause ein und die Stadtkapelle spielte auf. "Das ist der Schuldentango", raunte ein Zuhörer hinter vorgehaltener Hand.

Auch die Einweihung der neuen Attraktion "Sophi Park" erwähnt der Büttel: Alle Persönlichkeiten, Abgeordnete, der Landrat und die Initiatorin Ines Veith seien da gewesen. "Nur dr Sokrates ond dr Aristoteles hen gfehlt", und Diogenes sei zwei Tage nicht aus seinem Fass gekommen.

Sportlich einiges geboten

Auch sportlich war wieder einiges los in Bad Liebenzell. Die deutschen Meisterschaften im Halbmarathon oder das große Faustballfest in Unterhaugstett, wo brasilianische Meister-Faustballer zu Gast waren.

Und neu sei der Broomballclub Bad Liebenzell. Im Spiel mit Besen und Ball auf dem Eis stelle der Club die einzige Mannschaft in Deutschland und sei deshalb gleichzeitig auch die deutsche Nationalmannschaft. Als solche habe sie bei den Europameisterschaften in Bozen in Südtirol die Bronzemedaille gewonnen.

Ansonsten schwärmte der Büttel noch vom großen Lichterfest im Kurpark mit 6000 Besuchern. Auch 2018 würde das Feiern nicht zu kurz kommen, blickt er freudig in die Zukunft. Der SV Bad Liebenzell feiere sein 100-jähriges Bestehen und die Turnerschaft Bad Liebenzell würde sogar 125 Jahre alt. Im Mai kämen schließlich auch die Freunde aus der Partnerstadt Villaines la Juhel zum Gegenbesuch, um das 25-jährige Freundschaftsjubiläum zu feiern. Dabei sein wird auch eine Delegation aus der befreundeten portugiesischen Stadt Lourinha: "Da müsset mir ons was einfalla lasse", zog der Büttel sein Fazit.