Die Neuntklässler der Reuchlin-Realschule informierten sich über Berufsmöglichkeiten. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Berufsinformationsabend der Reuchlin-Realschule / Etliche Betriebe stellen sich vor

Bad Liebenzell. Gut besucht ist der Berufsinformationsabend der Reuchlin-Realschule Bad Liebenzell gewesen. Verschiedene Betriebe aus der Region präsentierten den Schülern der neunten Klassen und deren Eltern ihre Ausbildungsangebote. Außerdem wurde über die weiterführenden schulischen Möglichkeiten informiert, die den Schülern nach dem Realschulabschluss offenstehen.

Wege nicht immer zielgerichtet

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Reinhilde Trommer eröffnete die Berufsberaterin von der Agentur für Arbeit, Mara Kuhn, den Abend mit einem Überblick über den Berufswahlfahrplan für die neunte Klasse, der sich in die drei Phasen "informieren – entscheiden – bewerben" gliedern lässt. Dabei gab sie Einblicke in eigene Erfahrungen. Sie zeigte auf, dass sich manche Jugendliche mit der Entscheidung und Berufsfindung schwer tun. Somit würden diese Phasen nicht in jedem Fall eingehalten. Der Weg bis zur Berufsfindung und der Aufnahme einer Berufstätigkeit verlaufe nicht immer zielgerichtet. Sie wies darauf hin, dass die Entscheidung der Schüler ein erster Schritt sei, sie diesen Beruf aber nicht unbedingt lebenslang ausüben würden. Verschiedene Einflussfaktoren wie Erwartungen, Interessen, Wünsche, Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften beeinflussten diese Entscheidung. Ein wichtiger Einflussfaktor seien vor allem die Eltern, die ihre Kinder und deren Stärken am besten kennen würden, aber auch die Lehrer und die Berufsberatung. Außerdem spielten der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region, der Bedarf der Wirtschaft, die Familie, die Clique und das gesellschaftliche Ansehen eines Berufes bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Nach Kuhns Meinung sei ein Vorteil des Infoabends das Aufzeigen von Optionen und Chancen, die sich den Jugendlichen bieten würden.

Freiwilliges Soziales Jahr als Möglichkeit

Der Leiter der Johann-Georg-Doertenbach-Schule in Calw, Michael Niedoba, ging auf die verschiedenen schulischen Möglichkeiten ein, die den Schülern nach dem Realschulabschluss offenstehen, zum Beispiel der Besuch einer Berufsfachschule, eines Berufskollegs oder eines beruflichen Gymnasiums. Bei der Wahl der Schule sollte die Entscheidung zielgerichtet ausfallen, beispielsweise im Hinblick auf die Wahl des Profilfachs. Auch sollte ein höherer Abschluss nur dann angestrebt werden, wenn das Ziel die Studienbefähigung sei, nicht zur Notenverbesserung oder Hilfe zur Entscheidungsfindung. Dafür eigne sich ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Bundesfreiwilligendienst besser als eine schulische Warteschleife. Zum Abschluss betonte er, dass die beste Entscheidungsgrundlage eine zukunftssichere Ausbildung sei.

Zudem stellten die Ausbildungsleiter und Auszubildenden der anwesenden Betriebe den Schülern und Eltern verschiedene Berufe vor und informierten sie über die schulischen Voraussetzungen, die Bewerbung, den Ablauf der Ausbildung, den Berufsalltag mit den dazugehörigen Tätigkeiten, sowie Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Die beteiligten Firmen in diesem Jahr waren die Seuffer GmbH, die Krankenpflegeschule des Klinikums Nordschwarzwald, das Landratsamt Calw, die Polizei, die AOK Nordschwarzwald und die Daimler AG.