Teil des Treffens waren Seminare zu Lebens- und Glaubensthemen. Foto: Lengler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 2200 Jugendliche feiern, beten und rennen durch den Matsch

Bad Liebenzell. Normalerweise ist das Monbachtal bekannt für Idylle und Ruhe. Jetzt ist alles anders gewesen. Hunderte Zelte, laute Musik und betende Teenager bestimmten die Szene. Rund 2200 Jugendliche aus Süddeutschland sowie aus einigen Nachbarländern kamen zum Teenagermissionstreffen. Sie feierten Gottesdienste, kamen mit Missionaren ins Gespräch und nahmen an vielen Aktionen teil.

Das Treffen stand unter dem Motto "Stimmt". Veranstalter waren die Liebenzeller Mission, die Christlichen Gästehäuser Monbachtal sowie der Süddeutsche und Südwestdeutsche Jugendverband Entschieden für Christus (EC).

Ein Sponsorenlauf über einen Hindernisparcours durch Wasser, Sand und Matsch war der Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. Der Erlös des Laufs kommt der Aktion "Weltweit Hoffnung schenken" in Burundi zugute. Dort werden unter anderem kirchlich-soziale Projekte für Jugendliche unterstützt. Bei dem Sponsorenlauf kamen rund 44 000 Euro als Erlös zusammen.

Jugendreferentin Anne Schikor aus Bad Liebenzell sagte, dass wissenschaftliche Erkenntnisse die Bibel sehr gut belegen würden: "Die Fakten sprechen für Jesus." Hätte sich jemand die Geschichte von Jesus ausgedacht, hätte er vermutlich als Protagonisten Menschen mit Eigenschaften wie Mut, Stärke, Macht, Geld und Intelligenz genommen. Jesus habe sich aber Leute ausgesucht, die immer wieder gescheitert seien. "Zu den Jüngern gehörten Petrus mit einer großen Klappe und wenig dahinter, der Zweifler Thomas und der Verräter Judas", so Schikor. "Kein strategisch denkender Religionsstifter hätte sich solche Nobodies und Versager ausgesucht. Aber Jesus liebt Menschen, die abgeschrieben waren, von denen die politische Elite nichts wissen wollte. Und er liebt auch mich – egal, ob ich glänze oder versage."

Vom Partyhengst zum Sozialarbeiter

Auch wenn die Faktenlage für den Wahrheitsgehalt der Bibel spreche, könne man zum Beispiel die Auferstehung nicht zu 100 Prozent beweisen. "Aber deswegen nennt man es auch Glaube", so Schikor. Ihr Mann Dominic Schikor berichtete, wie der Glaube an Jesus sein Leben verändert habe: "Ich wurde zum Partyhengst und Saufheld meines Abiturjahrgangs gewählt. Doch dann veränderte der Glaube mein Leben." Dominic Schikor erzählte, wie er zu einem missionarischen Einsatz nach Madagaskar ging, Erdbebenopfern in Haiti half und trotz eines Abschlusses in Wirtschaftswissenschaften auf die große Karriere verzichtete. Heute setzt er sich als Sozialarbeiter für Flüchtlinge ein.

Mit der Frage nach der Wahrheit setzte sich Jugendreferent Bernd Stamm aus Öhringen auseinander. "Auf welcher Grundlage triffst du die Entscheidungen deines Lebens?", fragte Stamm die Teilnehmer. Es gehe nicht darum, die Meinung eines anderen zu übernehmen, sondern selbst die Wahrheit zu finden. Stamm empfahl "Orientierung nach oben, Beziehungen in der Gemeinde, Verbundenheit mit Christen weltweit und Beziehungen zu Menschen im Umfeld". Für Christen sei Jesus der entscheidende Punkt des Glaubens. Sein Tod habe ausgesehen wie eine Niederlage, sei aber in Wahrheit ein Sieg gewesen. "Wahrheit ist keine Theorie. Wahrheit ist Beziehung", so Stamm.

Die Teilnehmer konnten an verschiedenen Seminaren und Workshops teilnehmen. Sie beschäftigten sich mit Fragen wie Glauben im Alltag, Medienkonsum, Berufsorientierung oder Freundschaft und Sexualität. Zum täglichen Programm beim Teenagermissionstreffen gehörte die Möglichkeit, gemeinsam in der Bibel zu lesen und ein Bühnenprogramm mit verschiedenen Showeinlagen.

Das Teenagermissionstreffen findet seit 1973 jährlich und seit mehr als 30 Jahren im Monbachtal statt.