Die Band "Hausbau" sorgte beim Pfingsttreffen für musikalische Unterhaltung. Foto: Lengler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Liebenzeller Gemeinschaftsverband feiert Pfingsten mit abwechslungsreichem Programm / Zahlreiche Vorträge

Bad Liebenzell. Bei strahlendem Sonnenwetter feierte der Liebenzeller Gemeinschaftsverband Pfingsten in dem neuen Programmformat "ER:FÜLLT". 2500 Besucher ließen sich einladen und erlebten ein abwechslungsreiches Programm.

Gemeinschaftspastor Frank Claus (Ihringen am Kaiserstuhl), der Ideengeber für das neue Konzept, begrüßte die Besucher und erinnerte an die Stuttgarter Diakonisse Lina Stahl, die in der Schleyerburg, am Fuße des heutigen Missionsberges, wohnte und jahrelang darum gebetet hatte, dass der Berg zu einem "feuerspeienden Berg" werde, durch den der Heilige Geist in die ganze Welt hinaus wirken soll. Mit dem Einzug der Liebenzeller Mission auf dem Gelände 1902 habe sich dies nach und nach erfüllt. Herzstück von "ER:FÜLLT" sei es, eine Gebetsbewegung zu sein, die das Wirken des Heiligen Geistes im eigenen Leben und in der ganzen Welt erbitte.

Die Band "Hausbau" aus Remchingen begleitete im Zelt musikalisch durch den Tag. Die sieben Musiker boten ein Repertoire von älteren und vielen neuen Liedern.

Hauptreferentin war Mihamm Kim-Rauchholz, Neutestamentlerin an der Internationalen Hochschule Liebenzell. Die gebürtige Koreanerin zeigte auf, wie vielfältig der Heilige Geist in der Bibel beschrieben werde. Er wirke bei der Schöpfung mit, gebe Menschen handwerkliches Geschick, wirke in der Politik und leite Menschen. Darüber hinaus wirke er auch übernatürlich, wie etwa bei der Empfängnis Marias. Durch sein Wirken würden zudem böse Mächte ausgetrieben, Kranke geheilt und sogar Tote wieder zum Leben erweckt. Er sei die Kraft Gottes, die real erfahrbar und spürbar in die Geschichte der Menschheit hineinwirke. Dennoch gebe es gerade im Blick auf den Heiligen Geist unterschiedliche Lehren, Unverständnis und Spaltungen. Der Heilige Geist könne eben nicht nur logisch erklärt werden, sondern er wehe und wirke, wo er will. Der Heilige Geist erfülle längst nicht alle Hoffnungen und dennoch erneuere und verändere er bis heute Menschen und Situationen.

In einer zweiten Einheit wurden drei Veranstaltungen zum Gebet angeboten. Im Missionshaus, das eigens für diesen Tag zum Gebetshaus umgestaltet wurde, war die Möglichkeit für verbands- und weltweite Anliegen zu beten. Ein besonderer Teil waren auch Gebete für Israel.

Im Missions- und Schulungszentrum fand eine Lobpreiszeit mit einer Band aus Heidelberg statt. Mehrere Hundert Frauen und Männer sangen die modernen Lob- und Anbetungslieder begeistert mit. Im Zelt leitete Gemeinschaftspastor Thomas Ritter aus Remchingen durch eine Gebetszeit, die von der Band "Hausbau" mit Gebetsliedern begleitet wurde.

Zwölf Seminare

Nach der Mittagspause wurden zwölf Seminare angeboten. Dabei berichtete Yassir Eric als ehemaliger Muslim vom Wirken des Geistes in der heutigen muslimischen Welt. Uwe Rechberger führte aus, warum die göttliche Dreieinigkeit einen Heiligen Geist brauche. Rolf Sons berichtete über Befreiung durch den Heiligen Geist von Bindungen und Abhängigkeiten. Mit Chancen und Grenzen der Heilungstheologie setzte sich Dave Kramer auseinander. Inspirierend und faszinierend referierte Armin Jans über Gebetsvorbilder aus vergangenen Jahrhunderten.

Ein Sendungsgottesdienst rundete das neue Programm ab. Darin wies Hartmut Schmid, der Vorsitzende des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes (LGV), darauf hin, wie wichtig es sei, sich vom Heiligen Geist mit dem Evangelium von Jesus Christus zu den Mitmenschen senden zu lassen.

Der LGV ist ein gemeinnütziges Werk innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und gehört dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband an. Außerdem ist er Mitglied im Diakonischen Werk in Württemberg und eng mit der Liebenzeller Mission und dem Südwestdeutschen Jugendverband "Entschieden für Christus" verbunden.