Gesundheitszentrum erweist sich als zukunftsweisende Investition / Große Zahl an Fachärzten
Von Andrea Fisel
Bad Liebenzell. Wer hätte geglaubt, dass sich aus jenem Kind, das vor 20 Jahren gewissermaßen durch einen Kaiserschnitt geboren wurde, eine gesunde, attraktive junge Frau entwickelt? Und dass ihr Geburtstag sogar mit einer kleinen, aber feinen Jubiläumsfeier gewürdigt wird?
Nun, die Jubilarin, bei deren Geburtsstunde am 23. Juli 1995 der frühere Bad Liebenzeller Bürgermeister Volker Bäuerle jene ungewöhnliche medizinische Diagnose stellte, nennt sich Quellenpassage und befindet sich im Herzen von Bad Liebenzell. Und ihr 20. Geburtstag wurde mit Jubiläumsangeboten aller beteiligten Geschäfte sowie einer Hocketse mit musikalischer Umrahmung des Gesangsduos "Erich und Manuela" gefeiert.
Lange hatten sich Stadträte und Verwaltung mit der Neugestaltung dieses zentral gelegenen Bereichs im Zuge der Stadtsanierung beschäftigt. Unzählige Beratungen, Diskussionen nebst mehrtägigen Klausurtagungen folgten. Als dann die Bad Liebenzeller Bauherrengemeinschaft Böckle/Genthner/Häußler die Pläne für den Bau der Quellenpassage und ihre Idee von der Entstehung eines Gesundheitszentrums als zukunftsweisende Investition im Gemeinderat vorstellten, gab es dort nicht wenige Gegenstimmen. "Auch Teile der Bevölkerung prophezeiten einen Misserfolg", erinnerte sich Friedrich Böckle. Doch die Investition sei gelungen und die Quellenpassage werde von der Bevölkerung gut angenommen, freute sich der Apotheker.
"Letztlich wurde der unternehmerische Mut des Bauherrentrios belohnt", lobte auch Bürgermeister Dietmar Fischer, der im Rahmen der Jubiläumshocketse in der "Quellenpassage" die lange Entstehungsgeschichte des Bauprojekts noch einmal Revue passieren ließ. Wenige Jahre später sei dann der Umbau des ehemaligen Hotels Germania erfolgt. Heute beherberge das Gesundheitszentrum Quellenpassage neben Apotheke, Sanitätshaus, zwei Optikern und einem Akustiker neun Praxen für Fachärzte und andere Anbieter im Gesundheitswesen, zählte Fischer auf.
In unmittelbarer Nachbarschaft, in der Dr. Mertz-Promenade und im Haus der Gesundheit in der Anlagenstraße, ließen sich kurz darauf fünf weitere Ärzte nieder. "Von der Größenordnung einer Stadt mit gerade einmal 9000 Einwohnern ist dies ein außergewöhnliches Angebot an Gesundheitseinrichtungen", zeigte sich Fischer überzeugt. Bad Liebenzell könne sich deshalb glücklich schätzen angesichts der Diskussionen um die ärztliche Versorgung im ländlichen Bereich.
