Ortschaftsrat Sebastian Kopp bei der Ausgabe von Putzete-Material in der Kernstadt.Foto: Wehner Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Ortschaftsräte geben sich nicht mit der Absage zufrieden / Mehr Zeit, um Müll zu sammeln / Viele Teilnehmer

Bad Liebenzell. "Diese Putzete war dringend notwendig. Leider ist viel Reifenmüll gefunden worden", resümiert Möttlingens Ortsvorsteher Roberto Chiari über die diesjährige Putzete "Im Alleingang". Nachdem die Stadt die offizielle Putzete aufgrund der Corona-Lage absagen musste, formierte sich noch einmal ein neues "Putzete-Bündnis" auf Initiative des Ortschaftsrates Unterhaugstett mit dem der Kernstadt, Möttlingen, Unterlengenhardt und der Stadtverwaltung. Die anderen Ortsteile werden zu späteren Zeitpunkten die Putzete vornehmen.

Fünf Säcke alleine auf dem Kaffeehof

Insgesamt 24 Bürger nahmen an der Putzete in Möttlingen teil und freuten sich sogar darüber, dass sie dieses Jahr mehr Zeit zum Sammeln hatten. "Wir sollten auch für die Zukunft erwägen, die Putzete zu verlängern und vielleicht mit einem zentralen Vesper in den einzelnen Ortsteilen abzuschließen", so Chiari. Ähnliche Stimmen gab es auch aus den anderen teilnehmenden Ortsteilen. In Unterhaugstett nahmen 30 Personen an der Putzete teil, worüber sich Ortsvorsteher Martin Krauth ganz besonders freute: "Ich bin für die rege Teilnahme unserer Bürger sehr dankbar, denn auch bei uns hat sich wieder einiges an Müll angehäuft." In Unterhaugstett fand die Putzete ebenso eine Woche lang statt, was sehr gut angenommen wurde.

Unterlengenhardts Ortsvorsteherin Viola Gärtner freute sich im Anschluss an die Putzte einerseits, dass "nur" fünf halbvolle Säcke Müll gesammelt wurden. "Ob es so wenig sind, weil Unterlengenhardt ein recht sauberer Ort ist oder weil einige Bürger bei Spaziergängen regelmäßig Müll mitnehmen, wer weiß das schon?", fragt Gärtner. Auf der anderen Seite findet sie es traurig, dass es den Müll überhaupt gibt und Menschen Latten, eine riesige Plane und Kartons mit Müll in der Landschaft abstellen. "Die Natur ist doch kein Versteckplatz für Dinge, die man nicht mehr braucht", so Gärtner.

In der Kernstadt berichtet Ortsvorsteher Lucas Wehner von etwa 15 bis 17 Personen, die sich an der Putzete beteiligten: "Von klein bis groß waren alle dabei. Selbst der Schultes holte sich Material, um den Burgberg anzugehen." Bereits zwei Wochen vorher waren einige Bürger in der Kernstadt auf eigene Initiative unterwegs gewesen. Ein Bürger berichtet von fünf Müllsäcken, die er alleine im Kaffeehof sammelte. Er hatte außerdem beobachtet, dass auf den Flächen, auf denen gesammelt wurde, bereits schon wieder Müll, wie zum Beispiel eine Bank aus Hartplastik liege. So ist auch Wehner zum einen froh über so engagierte Bürger und gleichzeitig verärgert über so manchen Umweltverschmutzer.

"Insgesamt war es für uns alle ein Erfolg", so Initiator Martin Krauth. "Als Ortsvorsteher appellieren wir auch nach der Putzete an die Bürger, beim Spaziergang immer mal wieder Müll aufzusammeln und Großmüll an den Bauhof zu melden. Gleichzeitig würden wir uns wünschen, dass so manche Person ihren Müll sachgerecht entsorgt."

Dem schließt sich auch Bürgermeister Dietmar Fischer an und schließt einen Dank an die Mitarbeiter des Bauhofes an, die an zwei Samstagen bereits den Müll in den teilnehmenden Ortsteilen abholten und somit zu einer sauberen Landschaft beitragen.