David Jarsetz (links) folgt auf Martin Auch (rechts) als Missionsdirektor. In der Bildmitte steht Direktor Pfarrer Johannes Luithle. Foto: Kiess Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Mitgliederversammlung wählt 39-Jährigen zum Nachfolger von Martin Auch / Erneuter Einsatz im Ausland geplant

David Jarsetz wird Missionsdirektor der Liebenzeller Mission. Die Mitgliederversammlung wählte den 39-jährigen zum Nachfolger von Martin Auch (59), der sein Amt zum 15. September auf eigenen Wunsch abgibt.

Bad Liebenzell. Wegen Corona fand die außerordentliche Mitgliederversammlung als Videokonferenz statt. Als Missionsdirektor wird Jarsetz für die missionarische Arbeit weltweit verantwortlich sein, heißt es in einer Pressemitteilung.

Von 1988 bis 2003 in Bangladesch tätig

Nach 17 Jahren als Missionsdirektor war es der Wunsch von Martin Auch, die Aufgabe in jüngere Hände zu legen und eine neue Aufgabe zu beginnen. Auch und seine Frau Tabea sind zu einem weiteren Missionseinsatz im Ausland bereit. Von 1988 bis 2003 waren die beiden als Missionare und Teamleiter in Bangladesch tätig. Ihr zukünftiges Einsatzland sei derzeit noch offen, sagte der Vater von vier erwachsenen Kindern und Großvater von zwei Enkeln. "Als Christen vertrauen wir uns Gottes Führung an. Seine Stimme zu hören, auch in der konkreten Platzanweisung, ist für jeden Christen elementar. Deshalb wollten wir als Ehepaar Gottes Zeitpunkt zum Gehen erkennen – und nun ist es soweit", sagte Auch. "Meine Aufgabe liebe ich nach wie vor sehr, sie gehört zu den schönsten in meinem Leben. Deshalb fällt der Abschied nicht leicht. Aber für die Liebenzeller Mission ist ein Wechsel gut und ich wünsche, dass eine jüngere Person die Verantwortung bekommt. Unterm Strich geht es doch um das große Ziel: die Mission Gottes in unserer Welt heute." Seinem Nachfolger, der schon zum internationalen Leitungsteam der Liebenzeller Mission gehört, wünscht Auch "ein hörendes Herz auf Jesus und ein liebendes Herz für die Menschen weltweit."

Auch Jarsetz sammelte Auslandserfahrungen. Vier Jahre war er mit seiner Frau Anette in Papua-Neuguinea und baute dort eine sozialmissionarische Arbeit in den Armenvierteln der Hauptstadt Port Moresby auf. Davor leitete der Vater eines Sohnes das Kurzeinsatzprogramm "impact". Sowohl Jarsetz als auch Auch absolvierten ihre Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission, aus dem 2011 die Internationale Hochschule Liebenzell wurde.

Als künftige Schwerpunkte sieht Jarsetz Digitalisierungsmodelle für Weltmission, die Nachwuchsförderung und die Entwicklung von Leitern. Wichtig sei, die junge Generation für das Anliegen der Weltmission zu gewinnen. "Seit eh und je steht Weltmission vor der Herausforderung, auf ein Abstellgleis gestellt zu werden, weil Menschen und Gemeinden weniger die Welt, als sich und ihr direktes Umfeld im Blick haben. Die Herausforderung besteht darin, dass die Hauptsache, die Hauptsache bleibt. Dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen."

Pfarrer Johannes Luithle, der als Direktor das Missionswerk leitet, äußerte großen Respekt für die persönliche Entscheidung von Auch, die Aufgabe des Missionsdirektors in jüngere Hände zu geben. "Martin Auch hat das Gesicht der Liebenzeller Mission und die weltmissionarische Arbeit entscheidend geprägt und ist vielen Missionsfreunden ans Herz gewachsen. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass er im Rahmen einer neuen Tätigkeit als Missionar weiterhin seinen Dienst bei der Liebenzeller Mission ausüben wird."

Luithle ist davon überzeugt, dass mit Jarsetz ein ausgeprägter Missionsmann die Leitung verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert ausüben wird.